Willi-Graf-Ring Mit einerZeremonie wurde Straße in Vilich-Müldorf eingeweiht

BEUEL · "Da kann man gut wohnen, haben wir gedacht, als wir in Erfahrung gebracht haben, nach wem die Straße benannt ist". Karin Voigt hat vor drei Jahren mit ihrer Familie am Willi-Graf-Ring in Vilich-Müldorf gebaut.

 Der Willi-Graf-Ring hat nun ein Hinweisschild.

Der Willi-Graf-Ring hat nun ein Hinweisschild.

Foto: Max Malsch

Mit ein wenig Verspätung wurde nun am Montag in Anwesenheit des Neffens des Namensgebers, Joachim Baez, die Straße feierlich eingeweiht. Viele Anwohner, einige weitere Familienmitglieder sowie eine kleine Delegation des Adelheidis-Gymnasiums waren am späten Montagvormittag Zeugen der kleinen Zeremonie, mit der Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Bezirksbürgermeister Guido Déus gemeinsam mit Baez das Schild und die Zusatztafel feierlich enthüllten.

"Was lange währt, wird endlich gut", begründete Nimptsch die Tatsache, dass die Straße bereits seit 2010 den Namen des NS-Widerstandskämpfers trägt, die Tafel und das Schild aber erst jetzt eingeweiht wurden. "Wir hatten keine Gelegenheit zum Feiern, weil hier noch eine Baustraße war. Das ist nun alles abgeschlossen und so kann die Einweihung in Würde geschehen", so Nimptsch.

Bereits im Jahr 2004 stellte die Schülervertretung des Adelheidis-Gymnasiums einen Bürgerantrag, zur Benennung. Dem wurde zwei Jahre später entsprochen und seit fast vier Jahren heißt die Straße, die das Neubaugebiet Im Ziegelfeld erschließt, nach Willi Graf.

Graf, dessen Mutter aus Bonn stammt, kam 1937 zum Medizinstudium an den Rhein. Nachdem er 1940 eingezogen worden war, verschlug es ihn zur Studentenkompanie nach München. Mit Gesinnungsgenossen, die wie er das Nazi-Regime ablehnten, engagierte er sich dort im Widerstand: Graf reiste durch Deutschland und brachte Flugblätter der Weißen Rose in Umlauf. Im Januar 1943 war er zum letzten Mal in Bonn, am Abend des 18. Februar wurde er festgenommen und im Oktober 1943 ermordet.

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