Exkursionen der Biologischen Station Molche und Frösche im Ennert

Oberkassel · Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft bietet regelmäßig Führungen durch die heimische Natur an. Jetzt hatte der Leiter der Staion zu einer Amphibien-Exkursion durch den Ennert eingeladen.

 Dieser Grasfrosch legt seinen Laich in der Natur des heimischen Ennertwalds ab.

Dieser Grasfrosch legt seinen Laich in der Natur des heimischen Ennertwalds ab.

Foto: Leif Kubik

Dutzende von Taschenlampenlichtkegeln irrlichtern durch den Ennert: Es ist das Ende eines schönen, trockenen Tages. Der Frühling ist da. „Würdet ihr sagen, dass das gutes Wetter ist?“, hatte Christian Chmela den kleinen Trupp zur Begrüßung kurz zuvor auf dem Parkplatz oberhalb des Dornheckensees gefragt. Der Leiter der Biostation Bonn/Rhein-Erft hatte zu einer Amphibien-Exkursion durch den Ennert eingeladen und die gut 20 Besucher – meist Familien mit kleinen Kindern – hatten sich bei Anbruch der Dunkelheit eingefunden.

Und obwohl das Wetter den meisten wohl fast ideal erschien, musste der Diplom-Biologe den Exkursionsteilnehmern gleich den ersten Wermutstropfen einschenken: „Nein, für unsere Zwecke ist das Wetter eher – sagen wir einmal – suboptimal.“ Dass es ohnehin für die Amphibienbeobachtung noch recht früh im Jahr sei, rechne er nicht mit allzu vielen Beobachtungen: „Ein milder, aber sehr regnerischer Abend wäre ideal gewesen.“

Das ist das Signal für die meisten Amphibien, in Stimmung zu kommen und sich auf den Weg zu den Laichgewässern zu machen. Dennoch: Die Schutzzäune, die Chmela mit vielen freiwilligen Helfern jedes Jahr entlang der Oberkasseler Straße aufstellt, sind längst installiert und die Eimer, in denen sich die kleinen Lurche fangen sollen, damit sie beim Überqueren der Straße nicht überfahren werden, sind auch schon alle paar Meter entlang der Kriechbarriere eingebuddelt. Allerdings sind die ersten beiden – sehr zu Enttäuschung insbesondere der jüngsten Expeditionsteilnehmer – noch komplett leer. „Keine Sorge“, ermuntert Chmela die Kids: „Wir werden schon noch einiges an Molchen und Fröschen zu sehen bekommen.“

Bergmolchmännchen ruft Begeisterung hervor

Und tatsächlich. „Da, da“, ruft Jasper vollkommen aus dem Häuschen, als Chmela einen alten Baumstumpf umgedreht hatte und im Lichtkegel der Taschenlampen ein kleiner, hellorangefarbener Bauch auftauchte. Ein Bergmolchmännchen, das allerdings noch so gar nicht in Paarungsstimmung zu sein scheint, sondern stattdessen offenbar viel lieber weiter in seinem warmen und sicheren Versteck geschlummert hätte. Durch die Wärme der Hand des Expeditionsleiters „taut“ der kleine aber langsam etwas auf und nacheinander dürfen die Kinder ihn kurz in die Hand nehmen, bevor Chmela ihn vorsichtig in sein Moosbett zurücklegt und wieder mit dem Stück Totholz zudeckt.

„Das ist einfach eine ganz tolle Gelegenheit für die Kinder, die Natur kennenzulernen“, findet Antje Kost. Die junge Mutter will ihrem Sohn Tom mit der Teilnahme an der Führung zeigen, wie wertvoll die Biotope im Ennert sind. Und der hat auch schon etwas gelernt: „Jetzt weiß ich zum Beispiel, dass Schlangen keine Amphibien sind“, erzählt er und man merkt ihm an, dass er wohl auch gehofft hatte, eine Ringel- oder Schlingnatter zu Gesicht zu bekommen. Das gelang den Teilnehmern an dem Abend genauso wenig, wie einen der seltenen Feuersalamander aufzustöbern. Nur eine Larve fand sich im Kescher eines der kleinen Amphibienjäger, und außerdem bekamen die Teilnehmer alle vier heimischen Molcharten, einen Grasfrosch und natürlich Erdkröten zu Gesicht.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Bio-Station auf www.Biostation-Bonn-RheinErft.de

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