Zipperstraße in Oberkassel Nachbarn streiten um Parkverbot

OBERKASSEL · Jahrzehnte lang herrschte Frieden in der Zipperstraße, doch damit ist es vorbei. Grund des Streits ist die neue Parksituation, die die Nachbarschaft seit vielen Wochen aneinander geraten lässt.

 An der Alten Evangelischen Kirche: Das Straßenverkehrsamt montierte ein zusätzliches Parkverbotsschild an der Einmündung von der Königswinterer- in die Zipperstraße.

An der Alten Evangelischen Kirche: Das Straßenverkehrsamt montierte ein zusätzliches Parkverbotsschild an der Einmündung von der Königswinterer- in die Zipperstraße.

Foto: Max Malsch

Am Mittwochmorgen fand ein Ortstermin mit Vertretern von Politik, Verwaltung, Kirche und Nachbarschaft statt. Ziel war es, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Parteien leben können.

Was war geschehen? Die Evangelische Kirchengemeinde hatte im Frühjahr dieses Jahres bei der Stadt Bonn beantragt, das Parkverbot vor der Alten Evangelischen Kirche deutlicher zu kennzeichnen und Verkehrskontrollen durchzuführen. Dieser Aufforderung kam das Straßenverkehrsamt nach, verteilte kräftig "Knöllchen" und montierte ein zusätzliches Parkverbotsschild direkt an der Einmündung von der Königswinterer- in die Zipperstraße.

Diese Maßnahmen riefen Anlieger Dietrich Sondermann auf den Plan. Er stellte einen Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Beuel und forderte die Stadt auf, das Parkkonzept zu ändern und das Halteverbot auf der südlichen Seite bis zur Hausnummer 4 aufzuheben. Dieser Forderung konnten sich die Politiker nicht anschließen, setzten einen Ortstermin an und vertagten das Thema.

Sondermann erläuterte am Mittwoch noch einmal vor Ort die Gründe seines Antrags: "Über viele Jahre durfte in der Zipperstraße trotz Halteverbots geparkt werden. Niemanden hat das gestört und niemand hat es kontrolliert. Ich verstehe nicht, warum das jetzt geändert werden soll."

Andreas Büsch, Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde, nannte Gründe: Die Kirche habe sich immer öfter an den dort illegal parkenden Autos gestört. Die Fahrzeuge würden den Blick auf Bonns älteste evangelische Kirche - sie stammt aus dem Jahr 1683 - versperren. Außerdem könnten Kirchenbesucher nicht ungehindert durch den Haupteingang in das Innere der Kirche gelangen.

Es gab auch einige Nachbarn, die sich für die neue Regelung ausgesprochen haben. "Seitdem die Autos auf der südlichen Seite der Zipperstraße nicht mehr parken, kann man wieder ungehindert über den Fußweg der Königswinterer Straße gehen", sagte eine Frau.

Daniel Kassner, Mitarbeiter des Straßenverkehrsamts, erklärte den Bürgern, dass es mehrere Möglichkeiten gebe, den parkenden Verkehr zu regeln. Wichtig sei nur, dass eine Entscheidung seitens der Politik herbeigeführt werde. Laut Kassner gibt es drei Varianten.

  1. Die neue Regelung bleibt bestehen. Will heißen: Parkverbot auf der Südseite der Zipperstraße bis Hausnummer vier. Und danach eingeschränktes Halteverbot für Be- und Entladen.
  2. Das Halteverbot bleibt auf der Südseite bestehen. Dafür wird Parken auf der Nordseite erlaubt.
  3. Die Stadt legt im betroffenen Abschnitt eine Halteverbotszone fest und markiert zwei Parkplätze auf der Nordseite vor Hausnummer 3 und einen Parkplatz vor Hausnummer 4 ab.

Die Politiker wollten sich am Mittwoch noch nicht auf eine Lösung festlegen, sondern noch einmal in den Fraktionen beraten. Die Entscheidung fällt in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am 11. September.

Doro Schmitz (Die Grünen): "Es macht auf jeden Fall Sinn, Parktaschen abzumarkieren." Marlis Engel (CDU) will an dem Parkverbot vor der Kirche festhalten. Wolfgang Hürter (SPD) hingegen will das Parken vor der Kirche wieder zulassen. Ralf Laubenthal (SPD): "Wir werden heute keine Lösung finden, weil die Meinungen der beiden Seiten zu weit auseinander gehen. Die Stadtverwaltung soll uns noch einmal alle Möglichkeiten auflisten, damit wir im September eine vernünftige Entscheidungsgrundlage haben."

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