Promenadenfest in Beuel Nepomuk bescherte zumindest Samstag bestes Wetter

BEUEL-MITTE · Donnernd schickten die Bonner Böllerschützen am Samstag die Botschaft über den Rhein: Das 31. Promenadenfest des 150 Jahre alten Beueler Schiffervereins wurde in ihrem Beisein eröffnet. Das gefiel nicht jedem: Einige Passanten beschwerten sich über den Lärm und unterstellten gar Militarismus.

Schifferkäpt'n Reiner Burgunder konnte das nicht verstehen: "Böllern gehört im Rheinland zur Tradition. Und der Schifferverein fühlt sich nun mal als Beueler Traditions-Verein." Das Böllergerät ist im übrigen keine Schusswaffe, sondern speziell fürs Knallen konstruiert und daher so wenig militaristisch wie Feuerwerksraketen.

Das Fest sollte aber kein Anlass für Beschwerden, sondern für Spaß und Geselligkeit sein, und dem kamen viele Beueler nach. Zur Eröffnung hisste der Vereinsvorstand die Flaggen am Mast. Burgunder sowie Dechant Wilfried Evertz und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, bekennender Schifferbruder, begrüßten die Besucher. Nach der ersten Rede von Bezirksbürgermeister Werner Rambow wurde die traditionelle Glocke angeschlagen. Die Nepomuk-Statue musste dieses Mal nicht von ihrem Platz am Flaggenmast aus zuschauen: Die Schifferbrüder rollten ihren "Mobilmuk" bequem zur Glocke am Rondell beim Chinaschiff.

Samstagabends feierten die Besucher und Vereinsmitglieder mit der Band "Moonlights", die zwischendurch die Bühne freigab für "De Mädche". Fleißige Wochenmarktgänger konnten dort ein bekanntes Gesicht erkennen: Frontfrau Angela Schlotterbeck verkauft dort samstags Obst und Gemüse.

"Ich habe gestern dem Nepomuk gesagt: Wenn er nicht dafür sorgt, dass wir gutes Wetter haben, dann überlegen wir uns, ob wir ihn weiter als Schutzheiligen behalten wollen", scherzte Vereinspressesprecher Werner Müller am Samstag. Für diesen Tag hatte sich der Vereinspatron ins Zeug gelegt und sehr gutes Wetter organisiert. Allerdings konnte er das am zweiten Festtag nicht halten. Käpt'n Burgunder musste gestern seine selbst gebackenen Reibekuchen zum Teil bei Nieselregen verkaufen. Daneben gab es traditionelle Beueler Erbsensuppe, die sich viele Besucher des Frühschoppens mit nach Hause nahmen - einige hatten dafür extra Behältnisse mitgebracht.

Nachmittags plauderte der "Postillion von Bonn" die neuesten und amüsantesten Beueler Postgeheimnisse aus, außerdem spielte die Beueler Stadtkapelle. Die Stadtsoldaten kamen vorbei, außerdem gab es Stände der katholischen Frauengemeinschaft Sankt Josef und Paulus und des Jugendzentrums "Das Flax" in der Ringstraße, dessen Jugendliche sich dagegen stemmen, dass die Stadt die Trägerschaft abgibt und die Nutzung danach teurer wird.

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