Kreuzung Combahnstraße Neue Ampelschaltung an der Engstelle helfen

BEUEL · Das Problem ist lange bekannt: Weil die Fahrbahn zwischen den Häusern links und rechts der Straße nicht breit genug ist, muss sich die Stadtbahnlinie 66 auf der Sankt Augustiner Straße (B 56) zwischen der Niederkasseler Straße und der Combahnstraße eine Spur mit den Autos teilen.

 Die neue Ampelschaltung in Beuel soll helfen.

Die neue Ampelschaltung in Beuel soll helfen.

Foto: Symbolfoto: dpa

Wenn der Autoverkehr sich staut, gerät also auch schnell die Bahn ins Stocken. Eine Lösung konnte bislang nicht gefunden. Nun will die Verwaltung durch Änderung der Ampelsteuerung eine schnellere Bahnfahrt ermöglichen. Ein entsprechender Feldversuch soll noch in diesem Jahr durchgeführt werden, kündigte Peter Esch, Leiter des Bonner Tiefbauamts, an.

Der Engpass führe in Fahrtrichtung stadteinwärts zu spürbaren Zeitverlusten für den Bahnverkehr, so Esch. "Eine echte Verbesserung für die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit erreicht man nur, wenn die 66 auf eigener Gleistrasse fährt, also der Straßenquerschnitt verbreitert wird", sagt Werner Schui, Pressesprecher der Stadtwerke Bonn.

Doch das sei allenfalls eine langfristige Perspektive, so Esch. Denn einer Verbreiterung stehen südlich der Straße fünf Gebäude und der Friedhof im Weg. Zwar sollte sich die Stadt seiner Meinung nach das Vorkaufsrecht für die Gebäude sichern. Wann sie aber verkauft würden, sei nicht absehbar. Auch die Gräberpacht müsste erst auslaufen, bevor der Friedhof beschnitten werden könne. "Wir sprechen von einem Zeitraum von vielleicht 20 Jahren."

Um die Situation zu verbessern, soll jetzt eine unorthodoxe Signalschaltung Anwendung finden. Normalerweise sind Ampeln an Hauptverkehrsstraßen so aufeinander abgestimmt, dass eine sogenannte grüne Welle ermöglicht wird. Dabei ist die Umlaufzeit, also jene Zeit, in der alle Verkehrsströme an einer Kreuzung einmal grün haben, mit den benachbarten Kreuzungen synchronisiert.

Auf eine an der jeweiligen Kreuzung ankommende Bahn kann nur innerhalb eines vorgegebenen Grünzeitfensters reagiert werden. "Das ist einer der Gründe, warum die Bahnen am Knotenpunkt Sankt-Augustiner-Straße/Combahnstraße zum Teil auf rot auffahren", so Esch. Deshalb sollen sie jetzt dort Vorrang haben. Stauten sich Fahrzeuge im Bereich der gemeinsam benutzten Spur, erhielten auch die Autos mit der Bahn freie Fahrt. "Ich bin optimistisch, dass diese geänderte Signalsteuerung etwas bringen wird."

Negative Folgen könnte das für den Individualverkehr haben, denn möglicherweise wird durch diese Schaltung die grüne Welle gestört. Ein weiteres Problem könnten die Wartezeiten sein, die sich daraus für Fußgänger an den Kreuzungen ergeben. Auch sei nicht gesagt, dass die Bahnen immer passend an der Kreuzung ankommen.

Denn die Detektoren, mit denen sie erfasst werden, müssten in großem Abstand zur Kreuzung installiert werden, möglicherweise noch vor den jeweiligen Haltestellen. Wie lange dort die Fahrgäste aber zum Ein- und Aussteigen bräuchten, sei recht variabel und deshalb unwägbar. Sehr gute Erfahrungen habe die Verwaltung allerdings mit dieser Art der Ampelschaltung auf der B 9 am Hochkreuz gemacht, die dort vor zwei Jahren erprobt wurde. "Es war ein voller Erfolg", so Esch.

Die jetzt geplante Maßnahme sei mit Kosten von einigen wenigen Tausend Euro nicht sehr teuer, so Esch. Allerdings binde der Versuch personelle Ressourcen, die nicht sofort zur Verfügung stünden. Durchführung und Auswertung seien aber noch im laufenden Jahr vorgesehen.

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