Baden im Rhein Neue Schilder warnen

BEUEL · Wer bringt schon gerne seine Kinder oder sich selber in Gefahr? Doch im Sommer am Rhein, da kann man immer wieder Erwachsene und Kinder im Wasser sehen. Dabei ist das höchst gefährlich, ja lebensgefährlich, auch an Stellen, denen man die Gefahr gar nicht ansieht.

Jedes Jahr zu Beginn der Sommersaison bringt die Stadt Bonn deshalb am Rheinufer Schilder an, die auf die Gefährlichkeit des Schwimmens im Rhein hinweisen. So weisen seit Freitag wieder 13 Schilder am Beueler, Bonner und Bad Godesberger Ufer auf die Gefahren hin, die der Fluss mit sich bringt. Dabei ist nicht nur das Schwimmen im Fluss gefährlich, bereits das Stehen im Wasser kann verheerende Folgen haben. Die Sogwirkung der von den Schiffen verursachten Wellen kann auch einen erwachsenen Menschen aus dem Gleichgewicht bringen.

Wer der Meinung ist, dass das für den Aufenthalt im Wasser zwischen den Kribben nicht gilt, der ist gewaltig im Irrtum. Die Kribben vermindern die Flussbreite und erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, was wiederum der Geschwindigkeit der Schiffe zugutekommt. An den Spitzen der Kribben kommen Wasserkörper unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeiten zusammen, die Strudel erzeugen, in denen auch geübte Schwimmer hinabgezogen werden können. "Wir können jedoch das Schwimmen im Rhein nicht verbieten", sagte Elke Palm vom Presseamt der Stadt Bonn, "denn der Rhein ist eine Bundesschifffahrtsstraße und somit nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt."

Früher haben die Menschen, die am Fluss wohnten, noch im Fluss schwimmen gelernt. Doch da gab es diese großen, schnellen Schiffe noch nicht, die riesige Bugwellen vor sich herschieben und damit hinter sich einen Unterdruck erzeugen. Man kann das sehr gut sehen, wenn man den Wellenverlauf hinter einem Schiff beobachtet - nur den Sog, den sie erzeugen, den sieht man nicht. In Köln sind im letzten Jahr vier Menschen im Rhein ertrunken, in Bonn in diesem Zeitraum niemand. Morgen, wenn wieder der Bonn-Triathlon stattfindet, wird deshalb die Schifffahrt gestoppt werden. Außerdem werden die Schwimmer von der Wasserschutzpolizei, der DLRG und von Kanuten begleitet. Das heißt, es gehen geübte Schwimmer an den Start, für deren Sicherheit noch zusätzlich gesorgt wird. Doch eine Grundgefahr ist immer vorhanden. "Es ist ein Fluss und kein See", kommentierte Silke Hilt vom Stadtmarketing die Situation.

Auf die Frage, warum keine Warnhinweise in Sprachen unser Mitbewohner mit Migrationshintergrund zu lesen oder zumindest entsprechend warnende Piktogramme zu sehen sind, blieben die Frauen vom Amt 33 jedoch eine Antwort schuldig.

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