Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft Neuer Ansprechpartner für Waldbesitzer

BEUEL · Jörg Fillmann kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück: Der gebürtige Beueler betreut seit 1. Juli beim Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft die privaten Waldbesitzer in der Region.

 Forstamtsleiter Uwe Schölmerich (links) zeigt Forstdirektor Jörg Fillmann auf der Landkarte sein neues Zuständigkeitsrevier zwischen Rhein und Sieg.

Forstamtsleiter Uwe Schölmerich (links) zeigt Forstdirektor Jörg Fillmann auf der Landkarte sein neues Zuständigkeitsrevier zwischen Rhein und Sieg.

Foto: Holger Willcke

Seine erste Dienststelle nach dem Studium in Freiburg war in Bonn: Anfang der neunziger Jahre arbeitete der damalige Jung-Förster bei der Höheren Forstbehörde. Zuletzt war der dreifache Familienvater für das Projekt "Besucherportal Forsthaus Steinhaus" in Bergisch Gladbach und für das Qualitätsmanagement beim Landesbetrieb Wald und Holz beschäftigt.

Fillmann ist ab jetzt Ansprechpartner für die Bürger, die zwischen Erft und Sieg Wald besitzen - und davon gibt es rund 6000. "Ich bin ein Teamspieler, und ich sehe meine Aufgabe darin, die Teams aus Waldbesitzern, Forstunternehmern und zuständigen Revierleitern zu koordinieren", sagte der Forstdirektor.

Das Regionalforstamt berät alle Waldbesitzer kostenlos, weil dieses Angebot im Interesse des Landes liegt. Nur so können nach Ansicht der Forstleute die Folgen des Klimawandels und die Strukturschwächen des Waldes erfolgreich angegangen werden.

Auch die Versorgung der Holzwirtschaft mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz, die Sicherung der Naturschutzfunktion des Waldes und nicht zuletzt die eigenen Interessen der Waldbesitzer können so unter einen Hut gebracht werden.

Forstdirektor Uwe Schölmerich, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, ist froh, dass die Stelle des Fachgebietsleiters nun wieder besetzt ist. "Im Koalitionsvertrag der Landesregierung ist ein klares Bekenntnis zur Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes enthalten. Da brauchen wir in unserer kleinparzellierten Privatwaldstruktur motivierte Mitarbeitende", sagte Schölmerich. "Ich freue mich, dass wir mit Jörg Fillmann einen verlässlichen Kollegen gewinnen konnten, der der Region verbunden ist und bereits Erfahrung in der Privatwaldbetreuung mitbringt."

Fillmann wird aber nicht nur die privaten Waldbesitzer beraten, sondern auch die Kommunen innerhalb des Zuständigkeitsbereichs. "Da ist die Interessenlage eine ganz andere. Bei Städten und Gemeinden steht der Wald erst einmal für die Naherholung der Bürger. Die Holzwirtschaft spielt da eine untergeordnete Rolle", so Fillmann.

Aus diesem Grund müsse die Forstverwaltung bei den Kommunen viel Informationsarbeiten leisten. "Unsere Aufgabe ist an dieser Stelle, Nutzung und Erholung unter einen Hut zu bringen", ergänzte Schölmerich.

Um die Wälder dauerhaft zu stabilisieren, müsse die Forstverwaltung des Landes an erster Stelle Aufklärungsarbeit leisten und die zur Verfügung stehenden Fördermittel des Staates verteilen. "Nordrhein-Westfalen hat über die Jahre eine sehr regional ausgerichtete Forstverwaltung aufgebaut, die durch die kostenlose Beratung der privaten Waldbesitzer das Ohr am Bürger hat. Das ist nicht in allen Bundesländern so", erklärte der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft.

Weitere Informationen zur Arbeit der Regionalforstämter gibt es unter www.wald-und-holz.nrw.de.

Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft:
Das Regionalforstamt (RFA) Rhein-Sieg-Erft ist mit 28 Revieren und einer Waldfläche von etwa 60.000 Hektar das zweitgrößte in NRW. Es ist im Zuge der Forstreform 2007 aus den ehemaligen Forstämtern Bonn, Eitorf und aus Teilen des Forstamtes Bergisch Gladbach entstanden. Der Hauptsitz ist in Eitorf, die Nebenstelle sitzt in Röttgen. Im Bereich des RFA leben 2,4 Millionen Menschen.

Die Waldfläche pro Einwohner liegt bei 250 Quadratmeter. Die Waldfläche innerhalb des RFA teilt sich bezüglich der Besitzverhältnisse wie folgt auf: 43 Prozent Privatwald, 43 Prozent Staatswald und 14 Prozent Kommunalwald. Innerhalb des RFA gibt es 22 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 16.000 Hektar. Der Holzvorrat beträgt 13 Millionen Kubikmeter.

Der Holzzuwachs kommt auf 420.000 Kubikmeter pro Jahr, die Holzvermarktung liegt bei 165.000 Kubikmetern. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt im RFA bei sieben bis zehn Grad Celsius, der Jahresdurchschnittsniederschlag beträgt 670 bis 1100 Millimeter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort