Fahrdienst zu Kita, Arzt oder Sportkurs Neuer Bus für den Verein für Behindertensport

Beuel · Durch eine Spende von drei Bonner Stiftungen konnte der Verein für Behindertensport Bonn/Rhein-Sieg einen neuen Bus für seinen Fahrdienst anschaffen. Die Nachfrage für die Touren wächst.

 Hans-Georg Masuhr (2.v.r.) und Justus Keck (r.) übergeben den Schlüssel für den neuen VfB-Bus an Arnold Wirtz (2.v.l.) und Petar Madunic vom Fahrdienst.

Hans-Georg Masuhr (2.v.r.) und Justus Keck (r.) übergeben den Schlüssel für den neuen VfB-Bus an Arnold Wirtz (2.v.l.) und Petar Madunic vom Fahrdienst.

Foto: Stefan Knopp

Vor der Übergabe wurde der Opel Vivaro extra noch einmal durch die Waschanlage geschickt. Entsprechend glänzte das neue Fahrzeug, das den Fuhrpark des Vereins für Behindertensport: Bonn/Rhein-Sieg (VfB) vergrößert. Für den Fahrdienst ist das ein großer Zugewinn, denn der Bedarf hat laut Pressesprecherin Martina Weiß-Bischof zugenommen „Wir haben genügend Fahrer, aber nicht genügend Autos.“ Möglich machte die Anschaffung des Wagens eine gemeinsame Spende der Lieselotte-Peipers-Stiftung, der Heinz-Dörks-Stiftung und der Kämpgen-Stiftung, die sich alle der Förderung bedürftiger oder alter Menschen oder solcher mit Behinderung verschrieben haben.

Das Fahrzeug ist nicht auf den Rollstuhltransport ausgerichtet. „Wir haben viele Fußgänger, die nicht mehr mobil sind“, erklärte Weiß-Bischof. Senioren lassen sich zur Tagespflege, zum Arzt oder zum Einkaufen fahren, Menschen mit Behinderung zu den betreffenden Werkstätten, Kinder und Jugendliche mit entsprechenden Einschränkungen zu Kitas oder Schulen. Aktuell gibt es rund 250 solcher Fahrten im Monat, hinzu kommen im Jahr etwa 1000 Teilnehmer an Kursen im Präventions- und Gesundheitssport und etwa 2000 im Rehabilitationssport.

Das wird zunehmend angefragt. „Die Bevölkerung wird einfach immer älter“, erklärte Weiß-Bischof. „Es gibt für viele nicht mehr die behütete Situation: Eltern müssen sich zum Beispiel jetzt viel mehr selbst kümmern.“ Früher sei der An- und Abtransport von Schulkindern über die Schulen organisiert worden, das gebe es heute nicht mehr in dem Maße. Deshalb kann der VfB jedes Fahrzeug gebrauchen. Mit dem neuen Bus verfügt der Verein jetzt über 28 Fahrzeuge, 13 davon können Rollstühle aufnehmen.

„Mit dem Fahrdienst sind wir nicht in ein Corona-Loch gefallen“

Der Fahrdienst ist entgeltlich, und das hat laut Weiß-Bischof dem VfB maßgeblich durch die Corona-Pandemie geholfen. Denn auch im Lockdown mussten Kunden zum Arzt oder zum Einkauf. Die Kita- und Schul-Touren sowie die zum Reha-Sport fielen eine Zeit lang weg. „Dafür haben wir Fahrten zum Impftermin übernommen.“ Und die Behinderten-Werkstätten hatten 2020 recht schnell wieder geöffnet. „Mit dem Fahrdienst sind wir nicht in ein Corona-Loch gefallen, mit dem Sportangebot schon.“ Vor allem die Reha-Sportler habe das stark getroffen, viele seien dadurch unwiederbringlich bettlägerig geworden.

Dafür, dass die Fahrzeuge immer einsatzbereit sind, sorgt Arnold Wirtz, der seit sieben Jahren für den Verein fährt. „Das gibt mir Zufriedenheit“, sagte er. „Ich hätte das besser mal 30 Jahre früher entdecken sollen. Was man von den Menschen an Herzlichkeit kriegt, ist unbezahlbar.“

Die Fahrer, die einen Personenbeförderungsschein benötigen, sind aber nie allein unterwegs: Bei jeder Fahrt kümmert sich ein Betreuungshelfer um die Passagiere. Der Verein sucht Unterstützung. Jeder könne Betreuungshelfer sein, sagte Fahrdienstleiter Petar Madunic. „Diese Person sollte zuverlässig, flexibel und immer erreichbar sein und eine gewisse Empathie mitbringen.“

Informationen unter zum Verein unter www.vfb-bonn.de.

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