Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Internationale Fahrer testen neuen Beueler Skatepark

Beuel · International bekannte Skater testen am Wochenende die neuen Anlagen des Beueler Skatepark. Oberbürgermeisterin Katja Dörner hält Skateparks für eine gute Kombination von Sport und sozialem Miteinander. Der anfänglicher Widerstand aus der Bevölkerung ist zum größten ausgeräumt.

 Jason Lijnzaat (18) aus Amsterdam hat die neuen Bowls im Beueler Skatepark getestet und sie als neue Lieblingsanlage auf seine Liste gesetzt.

Jason Lijnzaat (18) aus Amsterdam hat die neuen Bowls im Beueler Skatepark getestet und sie als neue Lieblingsanlage auf seine Liste gesetzt.

Foto: Niklas Schröder

Da ließen sich viele Bonner nicht zwei Mal bitten. Am Wochenende wurde der zweite Abschnitt im Skatepark Beuel eröffnet, somit auch die erste Gelegenheit, zur Disziplin „Street“ nun zusätzlich auch die Disziplin „Park“ auszuprobieren.

Mit einem Fest feierte der Verein Subculture Bonn am vergangenen Samstag die Fertigstellung der neuen Bowls - Englisch: Schüssel. Urspünglich waren es stillgelegte Swimming Pools, in denen Skater in den 1970er begannen, ihre Runden zu drehen. Subculure hatte international bekannte Skater nach Beuel eingeladen, um die neuen Bowen zu testen.

Jason Lijnzaat etwa war eigens aus Amsterdam angereist. Mit seinem grell leuchtenden Brett schoss der Achtzehnjährige durch das Rund, sprang in die Luft und vollführte einige Tricks. „Die neue Anlage ist perfekt. Sie ist einer meiner Favoriten“, resümierte er anschließend. „In Holland haben wir nur wenige Bowl-Wettbewerbe, es ist deshalb schön, einige Fahrer in Beuel wiederzutreffen, deren Entwicklung zu sehen und einfach Spaß zu haben“, sagte Lijnzaat, der am Ende auch den Bowl-Contest gewann.

Finanzierung durch Stadt und Verein

Nicht ganz so rasant war Theo Köhne mit dem Skateboard unterwegs. Der vierzehnjährige Schüler kommt seit über zwei Jahren zur Skateranlage in Beuel – für ihn ist der Park ein zweites Zuhause geworden. „Ich bin jeden Tag hier, wenn ich Zeit habe“, erzählt Köhne. Die neuen Bowls findet er gut: „Sie fahren sich klasse und die Skater können sich im Park besser verteilen.“ An manchen Tagen sei das Platzangebot ausgeschöpft gewesen, auch weil sich die Attraktivität der Anlage mittlerweile in Köln rumgesprochen habe, berichtet Köhne. „Jetzt kommen mehr Skater aus Köln und Umgebung hierhin.“

 Eröffnen die Anlage: Architekt Ralf Maier (v.l.) von der Firma Betonlandschaften, Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sascha Heinz, dem Vorsitzenden von Subculture Bonn.

Eröffnen die Anlage: Architekt Ralf Maier (v.l.) von der Firma Betonlandschaften, Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sascha Heinz, dem Vorsitzenden von Subculture Bonn.

Foto: Niklas Schröder

Der neue Abschnitt besteht aus zwei Bowl-Bereichen, die in der Zeit von August 2021 bis April 2022 umgebaut wurden. Darunter sind der „Backyardpool“, der „Flowbowl“ und eine „Game of Skate“-Fläche. Finanziert wurde die Baumaßnahme durch die Stadt Bonn und Eigenleistungen des Vereins. Die Baukosten beliefen sich nach Angaben der Verwaltung auf rund 350.000 Euro. „Mit der Erweiterung des Skateparks unterstützen wir eine beliebte und wachsende Trendsportart“, erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner bei der Eröffnung. „Der Park schafft ein attraktives, öffentliches Angebot für Groß und Klein. So fördern wir nicht nur den Sport, sondern natürlich auch das soziale Miteinander, das hier entsteht“, sagte die Oberbürgermeisterin. Der Park soll als beliebter Treffpunkt und Erholungsort genutzt werden, an dem Sport, Kultur und Freizeit in Einklang gebracht werden.

Immer mehr Skateparks in Bonn

Sascha Heinz, Vorsitzender von Subculture war es sichtlich eine Freude, „einen weiteren Kindheitstraum aller Skaterinnen und Skater eröffnen zu können“. Nach der Erweiterung des Skateparks blieben für die Sportler keine Wünsche mehr offen. Der Verein sei sehr stolz, ein so tolles Angebot präsentieren zu können. „Skateboarding trifft in Bonn nun nach vielen Jahren endlich wieder auf fruchtbaren Boden und erfreut sich nicht nur einer wachsenden Szene, sondern auch einer wachsenden Anzahl an Skateparks im Stadtgebiet.“

Während der Verein den ersten Bauabschnitt mit Zuschüssen durch die Sportförderung der Stadt Bonn hatte errichten lassen, setzte das Sport- und Bäderamt den zweiten Bauabschnitt um. An den Kosten hat sich der Verein mit rund 30 000 Euro beteiligt, die aus Spenden, Beiträgen und Arbeitsleistungen zusammenkamen.

Einwände der Anwohner nehmen ab

Beim ersten Bauabschnitt 2018 waren kraterartige Löcher ausgehoben worden, dann kam die Schalung aus Eisen. Anschließend erhielten die Löcher eine Grundierung sowie weitere Webungen aus Eisen. Am Ende floss der Beton mit riesigen Spritzen in die Löcher. Den Feinschliff, die Formung zu glatten, runden Flächen, übernahm ein sechsköpfiges Bauarbeiterteam – mit bloßen Händen.

Der Park wurde nicht ohne Widerstand gebaut. Ein Ortsverein machte Einwände geltend. Nach der Fertigstellung der ersten Parcours folgten Beschwerden von Anwohnern über Lautstärke. Eine Klage wurde derweil ausgeräumt: „Wir haben einen Kompromiss geschlossen. Das Mitbringen von Bluetooth-Boxen ist verboten und die Öffnungszeiten sind reglementiert“, erklärt Vereinsvorsitzender Heinz dem GA. Der Verein Subculture, dem die Stadt die Anlage überlassen hat, stellt den Skatepark der Öffentlichkeit zur Verfügung. Er kann unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft genutzt werden.

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