Jetzt aus Metall Neues Mühlrad bringt die Holzlarer Mühle wieder in Schwung
Holzlar · Der Verein Holzlarer Mühle hat es geschafft: Das neue Mühlrad ist eingebaut. Der Antrieb, das Herzstück der Holzlarer Mühle, besteht jetzt nicht mehr aus Holz, sondern aus Metall.
Das neue Mühlrad samt neuer Welle ist seit dem Wochenende in der Holzlarer Mühle eingebaut. Gaby Zimmermann, Vorsitzende des Mühlenvereins, stellte das neue Rad vor. Durch Zuschüsse der NRW-Stiftung und der Bezirksvertretung Beuel von jeweils 20 000 Euro konnte der Verein die notwendige Sanierung bezahlen.
„Ohne diese beiden Großspenden wäre das mit dem Wasserrad in diesem Jahr nichts geworden“, sagte Zimmermann. Sobald die Infektionslage es möglich mache, versprach Zimmermann, werde es eine große Feier und zahlreiche Aktivitäten in und an der Mühle geben, zu der dann die beiden Großspender, sowie alle ehrenamtlichen, freiwilligen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehr eingeladen werden.
„Wegen der Corona-Epidemie haben wir in diesem Jahr auf sämtliche Führungen und Veranstaltungen leider verzichten müssen. Sogar unsere Jahreshauptversammlung, die in 2020 stattfinden sollte, haben wir auf einen späteren Termin verschoben“, sagte Gabi Zimmermann und bat für diese Entscheidungen um Verständnis. „Ich freue mich, dass alles jetzt so gut geklappt hat“, erklärte die anwesende Gabriele Haix, Regionalbotschafterin der NRW-Stiftung. Diese Wassermühle fand sie schon immer sehr schön, sie war öfter hier gewesen, hat sogar Führungen in der Mühle organisiert. Die Stiftung fördere nur Vereine, keine Kirchen, Privatpersonen oder staatliche Stellen. „Das Engagement im Verein soll unterstützt werden.“ Dass das Mühlrad, das bis auf die Schaufeln aus Holz war, erneuert werden musste, war seit langem sichtbar, zu groß waren Löcher und Pilzbefall. Da das Rad bis auf wenige Vorführungen im Jahr kaum lief und zumeist im Wasser stand, blieb es feucht, sodass das Holz mehr und mehr verfaulte. Beim Abbau des Rades hat man dann festgestellt, dass auch die achteckige Holzwelle stärker verrottet war, als der Verein dies befürchtet hatte. „Ursprünglich wollten wir sie nur abschaben und weiter nutzen“, berichtete Zimmermann. Doch es war für den Verein offensichtlich, dass die weitere Nutzung keinen Sinn macht. Und eine neue Baustelle in nicht absehbarer, aber kurzer Zeit wollte man nicht riskieren. Das abgebaute Wasserrad wurde fachmännisch entsorgt. Die Holzwelle aus Eichenholz schnitt man zum Ausbau in Scheiben, weil man sie in einem Stück ohne großen technischen Aufwand nicht aus der Mühle bekommen hätte. Einige Scheiben stehen im Garten der Mühle und sollen zu einer Sitzgelegenheit und einem Tisch verarbeitet werden. „Der Abbau hat schon wehgetan“, sagte Ulrich Gleiß, Gründungsmitglied des Mühlenvereins. Sowohl die neue Welle in Gänze als auch das Wasserrad größtenteils sind jetzt aus Metall. „Zu Zeiten, als der letzte Müller hier noch gemahlen hat, war das Rad ebenfalls aus Metall“, erklärte Zimmermann. Bei einer Besichtigungstour mit dem Mühlenverband habe man festgestellt, dass die meisten Mühlen ebenfalls Metallräder haben. Somit konnte auch die Denkmalbehörde ihr Einverständnis zu dieser Erneuerung geben.