Bauhaus an der B 56 sorgte für viel Zündstoff Noch sind die Regale leer - Ende April soll eröffnet werden

VILICH · 400 bis 500 Lastwagen werden in den kommenden Wochen durch die Gartenstraße fahren. Am 29. April wird Bauhaus seinen Heimwerkermarkt in Vilich eröffnen. Bis dahin müssen in dem 10 200 Quadratmeter großen Laden der Kette für Werkstatt, Haus und Garten noch die Regale aufgebaut und vor allem mit Waren im Wert von insgesamt zehn Millionen Euro gefüllt werden.

 Am Start: Ingo Ennenbach, stellvertretender Leiter, Leiter Marco Pino und Geschäftsführer Heinz-Dieter Konrad.

Am Start: Ingo Ennenbach, stellvertretender Leiter, Leiter Marco Pino und Geschäftsführer Heinz-Dieter Konrad.

Foto: Max Malsch

Um die Baustelle auf der ehemaligen Mülldeponie an der B 56 hatte es großen Ärger geben, weil Anwohner im Sommer des vergangenen Jahres stark unter Lärm und Erschütterungen zu leiden hatten. Bei der sogenannten "dynamischen Bodenverdichtung" waren Grenzwerte überschritten worden.

Eine Bürgerinitiative hatte sich im Juli bei der Bezirksregierung in Köln als Kommunalaufsicht wegen der Emissionen beschwert, allerdings erfolglos. Das Thema Lärm sei aus Sicht der Stadt Bonn inzwischen erledigt, sagte Elke Palm vom städtischen Presseamt auf Anfrage. Was Risse in Wänden umliegender Häuser anbetrifft, verweist die Stadt auf den Rechtsweg.

Dieser Einschätzung waren auch die Politiker der Beueler Bezirksvertretung in ihrer Novembersitzung gefolgt. Die Stadt hatte damals außerdem eine regelmäßige Überwachung des Grundwassers zugesagt. Bislang hätten sich dabei keine signifikanten Veränderungen des Grundwassers gezeigt, so Palm.

Seit Juni 2014 würden außerdem alle zwei Wochen Messungen der Bodenluft durchgeführt. Einmal sei im Herbst ein erhöhter Methanwert an der Gartenstraße gemessen worden. Daraufhin habe die Bauherrin eine aktive Entgasung an einem eingerichteten Gasbrunnen betrieben. Seitdem seien keine Auffälligkeiten mehr verzeichnet worden.

Werner Janik-Mehlem, Sprecher der Bürgerinitiative, kritisierte weiterhin, dass er zwar Einblick in einen Teil der Akten bekommen habe, nicht aber in alle, und ihm die Unterlagen zudem nicht digital oder als Kopie zur Verfügung gestellt worden seien.

"Ich habe großes Verständnis für den Ärger der Anwohner. Auch wenn wir als Mieter des Gebäudes das nicht zu verschulden haben, bleibt nur, sich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen", sagte Heinz-Dieter Konrad, der als Bauhaus-Geschäftsführer für NRW zuständig ist, bei einem Termin mit Medienvertretern vor Ort. Er glaube aber, dass die Nutzung des Geländes langfristig gesehen auch für die Anwohner eine Aufwertung sei.

Die Triwo AG aus Trier hat seit Mai 2014 auf dem insgesamt 26 700 Quadratmeter großen Areal, das in den 50er und 60er Jahren als Hausmülldeponie genutzt wurde, den Heimwerkermarkt errichtet. 256 Parkplätze für Autos und 60 Stellplätze für Fahrräder sind vorgesehen.

Auf- und Abfahrt erfolgen über die Gartenstraße, direkt gegenüber der Einfahrt zu den Vilicher Arkaden. Dass die zusätzliche Verkehrsbelastung die Straße zwischen der B 56 und dem Bahnübergang zu sehr belasten könnte, diese Befürchtung habe auch er gehabt, so Konrad. "Ich sehe das vor allem für die Samstage etwas kritisch." Vor allem sei zu befürchten, dass bei geschlossener Bahnschranke sich der Verkehr bis auf die B 56 zurückstauen könnte.

"Wir wären auch mit einer anderen Lösung, beispielsweise einem Kreisverkehr, einverstanden gewesen." Doch die Gutachten hätten diese Lösung nahegelegt. "Wir müssen den Verkehrsexperten Glauben schenken." Die Verwaltung gehe davon aus, dass der Großteil der Kunden des neuen Markts über die B 56 anreisen würde.

Damit sei diese Lösung die bestmögliche, so Palm. Noch zu bauen ist der geplante und von vielen geforderte Radweg vor dem Markt entlang der B 56. Nach Konrads Angaben handelt es sich dabei um eine Auflage, die der Vermieter Triwo zu erfüllen habe. 72 Mitarbeiter wird Bauhaus in Vilich beschäftigen.

Die Leitung des Bonner Geschäfts übernimmt Marco Pino, der selbst in Bonn geboren und aufgewachsen ist. Es ist der erste Bauhaus-Markt in Bonn. In Bornheim und Hennef hat das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz bereits Märkte, im Großraum Köln insgesamt sieben. Deutschlandweit ist das Unternehmen mit über 150 Märkten vertreten.

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