Baugebiet Mühlenbach NRW.Urban beginnt im Auftrag der Stadt mit der Erschließung

BEUEL · Der Startschuss für das Baugebiet Mühlenbach ist gefallen. Seit wenigen Wochen bereiten Bagger und Bauarbeiter das Areal östlich der Gesamtschule Beuel für eine Bebauung vor. Kanäle und Versorgungsleitungen werden verlegt, Baustraßen und Lärmschutzwälle angelegt.

Die Bagger haben bereits den Verlauf der Baustraße freigelegt. Rechts von den Erdhaufen verläuft die B56, links die Siegburger Straße.

Die Bagger haben bereits den Verlauf der Baustraße freigelegt. Rechts von den Erdhaufen verläuft die B56, links die Siegburger Straße.

Foto: Max Malsch

Seitdem das Baurecht vorliegt, der Kampfmittelräumdienst und die Archäologen den Boden untersucht haben, treibt die NRW.Urban (Nachfolger der Landesentwicklungsgesellschaft) im Auftrag der Stadt Bonn das Bauvorhaben voran. "Ende Oktober wollen wir mit der Vermarktung der Gewerbeflächen beginnen, die auf der östlichen Seite des Baugebiets platziert sind", erklärte Jutta Strubelt, zuständige Projektleiterin bei NRW.Urban. Die Grundstücke sollen individuell auf die Bedürfnisse der Firmen zugeschnitten werden. Zugelassen werden hauptsächlich Handwerksbetriebe, die keinen störenden Lärm verursachen.

Der mittig auf dem Gelände fließende Mühlenbach wird künftig das Gewerbe vom Wohnen trennen. Der Bachlauf wird im Zuge der Bauarbeiten verbreitert und renaturiert. "Wir müssen das Gelände so gestalten, dass der Bach bei Hochwasser nicht die Grundstücke flutet. Wir bereiten uns auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis vor", sagte Strubelt. Der Bach, der die B 56 unterquert und in Richtung Vilich-Müldorf fließt, wird künftig durch eine größere Rohröffnung unter der Bundesstraße verlaufen.

Diese Bauarbeiten werden vom Landesbetrieb Straßen NRW demnächst begonnen. Wenn dieses Durchlassbauwerk fertig ist, will die NRW.Urban spätestens im Frühjahr 2014 mit der Vermarktung der Baugrundstücke beginnen. Junge Familien aus Bonn sollen laut Satzung des Entwicklungsgebiets den Vorzug bei der Vergabe erhalten.

Das bislang unbebaute Grundstück, das viele Jahre lang zu Pützchens Markt als Parkplatz gedient hat, zählt zur Entwicklungsmaßnahme Wohn- und Wissenschaftspark Bonn/Sankt Augustin. Das Entwicklungsprojekt wird mit 23 Millionen Euro gefördert und erstreckt sich über 17 Jahre (1999 bis 2016). Die Kosten teilen sich das Land (70 Prozent und die Städte Bonn und Sankt Augustin (30 Prozent).

Neben dem Baugebiet Mühlenbach zählen der bereits bezogene Wohnpark I, der Wohnpark II, für den voraussichtlich Ende 2014 Baurecht vorliegen könnte, das fertig bezogene Ziegelfeld (33 Bauplätze), das Wohngebiet Buschweg in Hangelar (24 Bauplätze) und der zwischen der Autobahn 59 und der Gesamtschule gelegene Wissenschaftspark. Für letzteren wird gerade ein neuer Bebauungsplan erstellt, damit auf rund 120 000 Quadratmetern entgegen der ursprünglichen Absicht kleinteiliges Gewerbe und Büros angesiedelt werden können.

Projektleiterin Jutta Strubelt ist zuversichtlich, dass die NRW.Urban bis zum Ende der Entwicklungsmaßnahme mit der Vermarktung des Wissenschaftsparks begonnen hat. Zur Erinnerung: Seit neun Jahren ist das "Filet-Grundstück" des Förderprojekts bereits erschlossen. Lediglich eine Straße, die mitten im Acker endet, weist daraufhin, das dort irgendetwas geplant wird. Das Interesse von Firmen lag bislang bei Null. Zuletzt wurde es der Firma Haribo als neuer Produktionsstandort angeboten. Doch das Bonner Traditionsunternehmen baut jetzt bekanntlich in der Grafschaft neu.

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