1000. Mitglied beim TuS Oberkassel Sportler haben keine Angst vor kalten Temperaturen

Oberkassel · Der TuS Oberkassel freut sich in den vergangenen Monaten auf großen Zuspruch und hat nun sein 1000 Mitglied begrüßt. Doch mit der Trainingshalle sind nicht alle zufrieden.

 Vom TuS Oberkassel mit Blumen begrüßt: Silke Lehr ist das 1000. Mitglied des Sportvereins.

Vom TuS Oberkassel mit Blumen begrüßt: Silke Lehr ist das 1000. Mitglied des Sportvereins.

Foto: Stefan János Wágner

Krisen weiß der Oberkasseler Turn- und Sportverein (TuS) zu stemmen. „Wir hatten nur wenige Abmeldungen während der Pandemie. Ein Teil des Angebotes haben wir den Mitgliedern online anbieten und einiges draußen machen können“, sagt Dominik Gassen, der die Tischtennisabteilung leitet. So blieb 2020/21 die Mitgliederzahl stabil bei rund 900. Doch seit Jahresbeginn hat es nun einen enormen Schub gegeben. Als 1000. Mitglied wurde nun Silke Lehr mit einem Blumenstrauß in der Jupp-Gassen-Halle überrascht. Sie steigt mit ihren Kindern beim Akrobatik-Training ein. Eine so hohe Zahl an Mitstreitern gab es zuletzt vor 20 Jahren.

Der TuS blickt auf eine 126-jährige Geschichte zurück: Am 22. November 1896 begann das Vereinsleben mit 18 Turnern. Horst Derenbach (80), beigetreten 1958 und seit annähernd 40 Jahren Vorsitzender, erinnert sich: „Ganz Oberkassel war zur 100-Jahr-Feier auf den Beinen. Das war mehr als toll.“ Selbst der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm gab sich die Ehre. 400 Festgäste füllten damals die Halle. Auch das 125. Vereinsbestehen hätte groß gefeiert werden sollen – doch die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung.

Der Vorstand muss sich nicht immer nur mit Sport beschäftigen: Vor 15 Jahren gab es einen Zwischenfall, als Vandalen bei einem Einbruch mit Feuerlöschern die komplette Halle voll schäumten. „Das war natürlich ein Schreck“, so Derenbach. Doch die Mitglieder des Vereins hielten zusammen und putzten um die Wette, um schnellstmöglich wieder Sport treiben zu können.

Zur drohenden Energiekrise und ob der Teuerung der Strompreise sagte Gassen: „Die Übungsleiter haben wir gebeten, das Licht entsprechend anzupassen und nach dem Sport unbedingt auszuschalten.“ Das werde auch befolgt. Die Übungsräume würden von der Stadt ausreichend beheizt. Ein bisschen kühler als sonst? Kein Problem: „Wir treiben Sport. Da hält man sich in Bewegung“, sagt Derenbach.

 Ein Bild aus der Anfangszeit des TuS.

Ein Bild aus der Anfangszeit des TuS.

Foto: Archiv TuS Oberkassel

Ein Problem: Es gebe zwar warmes Wasser in den Duschen, aber: „Die nutzt kein Mensch, die Frauen ekeln sich davor“, ärgert sich Friederike Flory über den Zustand der Sportstätte besonders im Sanitärbereich.

Die Sportler möchten ob der zunehmenden Mitgliederzahlen ihr Angebot für Jung und Alt erweitern: „Weitere Hallenzeiten wären wünschenswert. Wir sehen hier definitiv Luft nach oben“, so Flory, die Zumba-Kurse anbietet.

Was die Geselligkeit anbelangt, war es früher besser. Der altgediente Vorsitzende erinnert sich an Zeiten mit 32 Gaststätten in Oberkassel: „Das war in den Jahren nach dem letzten Weltkrieg.“ Kneipentouren sind in Oberkassel heute nicht mehr möglich. „Nach dem Sport gehen die Leute nach Hause“, so Derenbach.

Dennoch gibt es genügend Festanlässe. Am 2. Dezember freuen sich junge Familien auf die Nikolaus-Feier. Ein Termin ganz anderer Art steht bereits an diesem Samstag ins Haus. Der TuS organisiert eine öffentliche Doppel-Impfaktion gegen Corona und Grippe. Über anstehende Termine und die angebotenen Sportarten informiert der Verein auf seiner Internetseite tus-oberkassel.de.

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