Profisportler in Oberkassel Olympiasieger Max Rendschmidt besucht alte Schule

Beuel · Der Kanute Max Rendschmidt beantwortet eine Stunde lang alle Fragen der Gottfried-Kinkel-Schüler. Seine Begeisterung für den Sport haben die Eltern ihm in die Wiege gelegt.

 Herausragender Sportler: Max Rendschmidt besucht die Gottfried-Kinkel-Grundschule in Oberkassel.

Herausragender Sportler: Max Rendschmidt besucht die Gottfried-Kinkel-Grundschule in Oberkassel.

Foto: Max Malsch

Die Schüler der Gottfried-Kinkel-Grundschule in Oberkassel standen bereits auf dem Schulhof Spalier, als Olympiasieger und Kanute Max Rendschmidt am Montagmorgen mit seinem Wagen samt Kanu auf dem Dach auf den Schulhof rollte. Von solch einem Empfang hätte der Ausnahmesportler vor vielen Jahren sicherlich nicht einmal zu träumen gewagt: Von 2000 bis 2004 ging der Oberkasseler nämlich selbst zu der Grundschule in der Kastellstraße.

„Der sieht ja gar nicht müde aus“, zeigte sich Nike erstaunt, als Rendschmidt nach der Begrüßung durch Schuldirektor Christian Eberhard begann, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Die Neunjährige aus der Klasse 4a wusste nämlich, dass der Kanute sich am Vortag gemeinsam mit seinem Bruder in einer neuen Sportart versucht hatte: Einen nicht ganz schlechten 229. Platz hatte Rendschmidt beim diesjährigen Bonn Triathlon am Sonntag belegt: Nach 3:36:16 Stunden erreichte er unter dem Applaus seines etwas schnelleren und jüngeren Bruders Kai das Ziel.

Kampf um die Gold-Medaille

Solcherlei Anstrengungen schienen dem Olympioniken allerdings keiner großen Worte wert; viel lieber erzählte der Kanute den Schülern von seinem bislang größten sportlichen Erfolg im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Dort hatte sich Max Rendschmidt eine Goldmedaille erkämpft; am letzten Wettkampftag gewann der deutsche Vierer-Kajak mit Rendschmidt, Max Hoff, Tom Liebscher und Marcus Groß Gold auf der olympischen Distanz über tausend Meter.

Nachdem die Schüler eine kleine Filmdokumentation gesehen hatten, die der Sportler mitgebracht hatte, berichtete er lebendig von den Vorbereitungen und Sorgen, bevor die Kinder dann reichlich Gelegenheit bekamen, Fragen zu stellen.

Nicht der Begabteste in Ballsportarten

Wann er denn mit dem Kanufahren angefangen habe und ob er noch andere Sportarten betrieben hätte, wollten sie zum Beispiel wissen: Das Kanufahren sei ihm von den Eltern in die Wiege gelegt worden, in der Grundschule habe er außerdem noch Handball gespielt. „Da ich aber nicht der Begabteste in Ballsportarten bin, habe ich mich schnell aufs Paddeln verlegt“, so Rendschmidt.

Ob er sich noch an seine Mitschüler erinnere, war eine weitere Frage, die Rendschmidt allerdings verneinen musste. Erinnerung an ihn haben aber noch einige; Lehrerin Elke Buttgereit zeigte sich jedenfalls überrascht, wie schnell aus ihrem ehemaligen Schützling ein international erfolgreicher Sportler geworden sei. Vermittelt hatte den Besuch des Sportlers übrigens eine Lehrerin: Alexa Schmidt ist eine Nachbarin von Rendschmidt und hatte ihn vor einigen Wochen gefragt, ob er nicht von seiner Karriere berichten und die Schüler zu ähnlichen Leistungen anspornen wolle.

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