Orgelnacht in der Heilig-Kreuz-Kirche Orgel in Limperich erklingt in sämtlichen Kombinationen

LIMPERICH · Die Limpericher Orgelnacht hat am Samstag ein vierstündiges Programm in der Heilig-Kreuz-Kirche geboten. Der Abend war in vier Abschnitte aufgeteilt, in denen die Orgel in sämtlichen Kombinationen erklang.

 Der erste Teil der Limpericher Orgelnacht kreiste um „Musik für Chor und Orgel“.

Der erste Teil der Limpericher Orgelnacht kreiste um „Musik für Chor und Orgel“.

Foto: Max Malsch

Orgelklänge oder Grillwürstchen? Die Entscheidung fiel am Freitagabend bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke zunächst klar zugunsten der Grillwürstchen aus; nur einige Dutzend Zuhörer hatten sich zu beginn in der dafür angenehm kühlen Heilig-Kreuz-Kirche zur ersten Limpericher Orgelnacht eingefunden.

Die großen Bonner Orgelnächte habe man im Hinterkopf gehabt, als man seitens der Orgelinitiative auf die Idee zu der Veranstaltung gekommen sei, erläuterte deren Sprecher Robert Turnwald. Anlass sei ein ganz besonderes Jubiläum gewesen: Der „Limpericher Dom“, wie die von 1966 bis 1977 nach Plänen des Münchener Architekten Alexander von Branca errichtete Kirche im Volksmund auch genannt wird, beherbergt eine 1907 in England von James Jepson Binns erbaute Orgel, die vor genau zehn Jahren zu ihrem hundertjährigen Geburtstag komplett restauriert und erweitert wurde. Das von der Kürtener Orgelbaufirma Schulte sanierte Instrument hat auf drei Manuale und Pedale verteilt 35 klingende Register.

Und denen wussten die Organisten Stefanie Dröscher, Josef Weber, Miguel Prestia und Fraser Gartshore eine beeindruckende Klangvielfalt abzugewinnen. Weitere Mitwirkende des Abends waren die Chorgemeinschaft Sankt Cäcilia und Heilig-Kreuz und Christoph Müller an der Trompete. Die Gesamtleitung hatte Kirchenmusiker Christian Jacob inne.

Beteiligung stieg im Laufe des Abends

Der Abend war in vier Abschnitte gegliedert und begann zunächst mit „Musik für Chor und Orgel“, daran schloss sich Orgelmusik zum Thema „Romantik bei Nacht“ an. Den dritten und vierten Abschnitt bildeten „Musik für Trompete und Orgel“ sowie „Orgel mal anders – von Spiritual zu Swing“. Die einzelnen Abschnitte dauerten rund eine Dreiviertelstunde und wurden jeweils von einer viertelstündigen Pause unterbrochen, während derer sich Musiker und Besucher im Pfarrheim stärken konnten. An der Orgel lösten sich Dröscher, Weber, Prestia und Gartshore nacheinander ab, den Auftakt nach einer kurzen Begrüßungsansprache durch Kirchenmusiker Jacob machte das Laudate Dominum des 1945 geborenen walisischen Komponisten und Organisten Robert Jones.

Das Publikum fluktuierte deutlich zwischen den vier Blöcken, die Beteiligung wurde dann im Laufe des Abends aber immer größer: „Das ist bei einer solchen Veranstaltung immer wieder zu beobachten“, so Turnwald. Eine Orgelnacht sei ja auch nicht zwingend dazu gedacht, dass man sich sämtliche Stücke anhöre. Um die 100 Besucher ließen sich dann von dem letzten Programmpunkt begeistern: „Orgel mal anders“ vereinte Spiritual-Traditionals wie „Go down Moses“ und Swingstücke wie den von dem britisch-stämmigen Montabaurer Organisten Gartshore selber komponierten „Organic Boogie“. Der Eintritt war – wie traditionell bei den Veranstaltungen der Limpericher Orgelinitiative – frei und die zu Beginn von Jacob erbetenen Spenden dürften sich trotz der verhaltenen Anfangsbeteiligung dann im Laufe des Abends deutlich gesteigert haben.

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