Tangofestival in Bonn Paartanz mit Rhythmus und Leidenschaft

Beuel · Noch bis Pfingstmontag ist Bonn wieder Hauptstadt von Deutschland -- Hauptstadt im Tango. Denn in diesen Tagen findet in Bonn das 10. Bonner Tangofestival statt.

Zwar kommen die meisten Teilnehmer aus der Region, doch findet das Festival in ganz Deutschland und auch über die Grenzen hinaus Beachtung, wie die Veranstalter an den Anmeldungen erkennen können. Susanne Illini, Harald Rotter und Bernd Karsten sind von Anfang an die Veranstalter.

Von Anfang an sind auch Karola und Joachim Geffers aus Alfter dabei. Seit gut zehn Jahren tanzen sie Tango. Und wenn hier von Tango die Rede ist, dann ist nicht der Tango gemeint, der in Tanzschulen im Rahmen von Standard- und Lateintänzen gelehrt wird, sondern der Tango Argentino. Die Geffers haben davor jahrelang Standard und Latein getanzt, „breitensportmäßig“ sagt Joachim.

Aus Neugierde haben sie an einem Workshop mitgemacht und waren auf Anhieb begeistert. „Bei diesem Tango gibt es keine festen Folgen, und man muss sich dabei sehr auf den Partner einstellen“, sagt er. Das hat sie so angetan, dass sie das klassische Tanzen ruhengelassen und sich ganz auf Tango Argentino spezialisiert haben.

Mal schnell, mal langsam

Das könnte doch langweilig werden, könnte man meinen, wenn man die mindestens zehn Standard- und Lateintänze mit ihren unterschiedlichen Rhythmen gegen einen einzigen Tanz eintauscht. Dem widerspricht Joachim Geffers heftig. Mehrere Faktoren seien es, die den Tango interessant machen und nie langweilig werden lassen.

Tango wird mal schnell, mal langsam gespielt, mal im Zweiviertel-, im Dreiviertel-, im Vierviertel- oder im Vierachtel-Takt. „Man kann Tango zu jeder Art von Musik tanzen“, sagt er aus voller Überzeugung und mit viel Erfahrung. „Wir haben Tango schon in China zu klassischer Musik getanzt“.

Dann komme noch der Faktor Partner hinzu. Denn bei den Tango-Tanzveranstaltungen, die ‚Milonga‘ genannt werden, tanzt man zwar zu Beginn mit seinem Partner, doch nach einer Tanzrunde, bestehend aus vier Liedern, den sogenannten Tandas, verabschiedet man sich von seinem Tanzpartner und sucht sich einen neuen.

„Und auf die neuen Partner gilt es sich immer wieder einzustellen“, weist er auf die Herausforderung hin. Er verrät bei der Partnerwahl auch einen Trick: Augenkontakt. Dann weiß er, ob die Dame mit ihm tanzen möchte oder nicht. Als erfahrene Hasen haben die Geffers alle Kurse für die ‚weit Fortgeschrittenen‘ gebucht. „Tango hat inzwischen Suchtcharakter für uns“, gestehen sie.

Susanne Illini und Harald Rotter sind nicht nur die (Mit-) Veranstalter, sie sind auch seit etwa 15 Jahren erfahrene Tango-Tanzlehrer. Kennengelernt hat Rotter den Tango Argentino bei einem Schnupperkurs in der Brotfabrik 1997 – heute unterrichtet er dort selber. Zum Jubiläums-Festival erwarten sie wieder volle, nahezu ausverkaufte Veranstaltungen.

Besonders der Samstagabend sei erfahrungsgemäß überlaufen. Für alle Interessenten weist er darauf hin, dass man im Köln-Bonner-Raum an jedem Tag zu einer „Milonga“, einer Tango-Tanzveranstaltung, gehen könne. So beliebt ist dieser Tango inzwischen geworden.

Folgende Workshops, Dauer jeweils zwei Stunden, werden beim 10. Bonner Tangofestival angeboten:

  • Für Anfänger: am Samstag und Sonntag in St. Adelheid von 13 bis 17 Uhr (bei Drucklegung nur noch wenige Plätze frei).
  • Für Fortgeschrittene werden 17 unterschiedliche Workshops in der Brotfabrik angeboten, von denen einige bereits ausgebucht sind:Mittelstufe (ab 1 Jahr Tanzerfahrung) 6 Kurse, Fortgeschrittene (ab 2 Jahren Tanzerfahrung) 9 Kurse: Samstag, Sonntag und Montag jeweils ab 12:30 Uhr;
  • Weit Fortgeschrittene (ab 3-4 Jahren Tanzerfahrung): Samstag um 17:30 Uhr, Sonntag ab 15:00 Uhr, Montag um 17:30 Uhr.

Die Preise richten sich nach der Anzahl der belegten Workshops. Weitere Informationen sowie Anmeldung unter www.bonntango.de.

Konzerte mit Tanzmöglichkeit (Milongas) finden an folgenden Tagen und Orten statt:

  • Samstag, Milonga clássica ab 20 Uhr in der Tapetenfabrik im Tanzsaal des TSC Blau-Gold-Rondo, es spielt die Band ‚Sabor A Tango‘ aus Argentinien, DJ Jonas legt klassisch auf, Eintritt: 35 €.
  • Sonntag, Sonntagsmilonga ab 20 Uhr im Festsaal von St. Adelheid in Pützchen, es spielt ‚Quinteto Beltango‘ vom Balkan, DJ Jens legt klassisch/modern auf, Eintritt: 26 €.
  • Montag, Neotangonight ab 20 Uhr im Festsaal von St. Adelheid in Pützchen, es spielt ‚Tangetto‘ aus Argentinien, DJ Volker legt modernen Musikmix (Neolonga) auf, Eintritt: 34 €.
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