Kabarett und Musik in Coronazeiten Pantheon geht beim Neustart auf Nummer sicher
Beuel · Erneut wagt das Team des Kabarett- und Musiktheaters Pantheon den Neustart und bietet ein umfangreiches Programm an. Möglich macht dies auch die aktuelle Änderung der Corona-Schutzverordnung in NRW. 400 Plätze bietet das Theater nun an – und bleibt damit unter der maximalen Kapazität.
Nach der Änderung der Corona-Schutzverordnung in NRW kann auch das Team des Kabarett- und Musiktheaters Pantheon wieder aufatmen. Wie für alle Anbieter in den Bereichen Kultur, Gastronomie und Sport gilt wieder die 3G-Regel. Vor allem bedeutet es, dass es für das Pantheon vorerst keine Beschränkungen mehr bei den Sitzplätzen gibt. Trotzdem gehen die Organisatoren auf Nummer sicher. „Wir bleiben bei 400 Plätzen, weil wir gesehen haben, dass es für die Besucher angenehmer ist“, sagt Harald Kirsch aus dem Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Er verweist zugleich auf das Programm, das ab diesem Monat vor allem viel „Frauen-Power“ mit zahlreichen Künstlerinnen biete.
Die Angebote des Pantheon fallen laut der Corona-Schutzverordnung in die Sparte „Kleinere Veranstaltungen“: Bei bis zu 500 Teilnehmern gibt es demnach keine Beschränkungen der Kapazität. Insgesamt hat das Pantheon 450 Plätze. Zeitweise war die Kapazität während der vergangenen zwei Jahre mal auf 100, dann auf 170 Plätze beschränkt, später auf bis zu 230 Plätze, zuletzt auf 350, berichtet Kirsch.
Telefonseelsorge im ersten Lockdown
Etwa 320 Veranstaltungen im Jahr bot das Pantheon vor Beginn der Pandemie an. Dann habe das Theater vor fast genau zwei Jahren zum ersten Mal geschlossen. Kirsch verbindet mit dem ersten Lockdown vor allem eines: Telefonseelsorge. „Das ist mir am ehesten in Erinnerung geblieben, dass am Anfang viele Menschen Angst hatten“, sagt Kirsch.
Besonders habe er auch die Phase ab Ende August 2020 noch vor Augen, verbunden mit einer der Wiederöffnungen im Pantheon. „Da hatten wir das Gefühl, wir können wieder“, sagt Kirsch. Dazu beitragen habe auch, dass das Publikum die Veranstaltungen damals angenommen habe – zu den Bedingungen, unter den sie stattfinden durften. Nach weiteren Einschränkungen habe es dann im August 2021 ebenfalls eine Wiedereröffnung gegeben: damals mit dem „Varietespektakel“. Kirsch: „Das war auch wieder ein schöner Start.“
Zuletzt hatte sich das Team des Pantheon auch selbst dafür entschieden, beispielsweise kein Karnevalsprogramm anzubieten, auch wenn die Revue „Pink Punk Pantheon“ eher Kabarett sei. „Wir haben das auch deshalb so gemacht, weil die Karnevalsvereine alles abgesagt hatten. Dem wollten wir nicht entgegenstehen“, sagt Kirsch. Dann habe es aber doch noch ein wenig jecken Frohsinn gegeben: nach der spontanen Anfrage des Vereins Beueler Weiberfastnacht, ihre Veranstaltung dieses Jahr im Pantheon anbieten zu dürfen. „Somit war das für uns auch ein Wechselbad der Geschehnisse und Gefühle“, sagt Kirsch.
Viel Organisation bei der Umplanung
Das hänge in Bezug auf alle Veranstaltungen auch mit der Organisation zusammen. „Was viele nicht wissen: Wir sind ja ein Gastspieltheater. Deshalb müssen wir bei Absagen oder Verlegungen mit den Agenturen der Künstler sprechen. Das ist nicht so einfach“, sagt Kirsch.
Aktuell wirkt sich aus seiner Sicht auch der Krieg in der Ukraine auf das Theater aus. Zu beobachten sei, dass der Vorverkauf seit ein paar Tagen wieder nachlasse. „Aber trotzdem haben wir vor, im März durchzustarten“, sagt Kirsch. „Denn man sollte nicht unterschätzen, dass Kultur auch Trost spenden, inspirieren kann. Und schließlich sind auch Begegnungen wichtig“, sagt er. Dies beziehe er auch auf digitale Angebote wie Übertragungen mithilfe des Internets. „Das haben wir gemacht, aber es ersetzt nicht die Unmittelbarkeit des Live-Erlebnisses, von Angesicht zu Angesicht. Vibes kann man nicht über einen Bildschirm transportieren“, sagt Kirsch.
Auf Vibes, also Schwingungen, hofft er auch mit Blick auf das aktuelle Programm. „Herausragend sind die vielen Künstlerinnen, sonst haben wir ja einen Männerüberhang in der Kleinkunst“, sagt Kirsch. Zu den geplanten Auftritten gehören beispielsweise jene des Pop-Kabaretts „Alte Mädchen“ am Mittwoch, 9. März, der Kabarettistin und Musikerin Nessi Tausendschön am Mittwoch, 16. März, und des Duos Goldfarb-Zwillinge am Samstag, 19. März.