Mitgliederversammlung des Fördervereins Pfarrheim in Pützchen vor ungewisser Zukunft

Pützchen · Die Mitgliederversammlung endet ohne Ergebnis. Keine Ideen für die Führung und die Aufsicht auf ehrenamtlicher Basis.

 Enttäuschender Besuch bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Pfarrheim Pützchen: Nur rund 30 Besucher waren im Saal.

Enttäuschender Besuch bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Pfarrheim Pützchen: Nur rund 30 Besucher waren im Saal.

Foto: Rainer Schmidt

Eine Jahreshauptversammlung der besonderen Art fand am Sonntag in Pützchen statt. Der Förderverein Sankt Adelheid Pfarrzentrum Pützchen hatte nicht nur seine Mitglieder eingeladen, was üblich gewesen wäre, sondern auch alle interessierten Bürger des Pfarrverbandes am Ennert, also aus Niederholtorf, Oberholtorf, Ungarten, Holzlar, Kohlkaul und Pützchen inklusive Bechlinghoven. Der Hintergrund: es geht um den Fortbestand des Pfarrheims unter eigener Regie.

Bereits bei der letztjährigen Versammlung war den Besuchern mitgeteilt worden, dass die Hausmeisterin Luise Bennerscheid Ende März 2019 aufhören würde und dass der Geschäftsführer des Trägervereins, Adi Brodesser, kürzer treten wolle. „Meine Deadline ist Januar 2019“, sagte er damals. Das Ergebnis der letztjährigen Diskussion war, dass alle Vertreter sich Bedenkzeit erbaten und diese bis zur diesjährigen Versammlung bekamen. „Unser Ziel ist es“, sagte damals Willi Wester, Vorsitzender des Trägervereins, „gemeinsam zu erarbeiten, wie die Führung und die Aufsicht im Haus zukünftig auf ehrenamtlicher Basis geregelt werden kann.“

Zur Erinnerung: Mitglieder des 2007 gegründeten Trägervereins sind Pfarrausschuss, Kirchenvorstand, Schützenbruderschaft, die katholische Frauengemeinschaft, die katholische Jugend, die Chöre und der Förderverein. Die Hauptaufgabe des Geschäftsführers ist es, das Pfarrheim zu vermieten. Diese Einnahmen und die Zuschüsse des Fördervereins sind es, was das Pfarrheim finanziell trägt. Wenn es jedoch nicht gelänge, den ehrenamtlichen Geschäftsführerposten neu zu besetzen, so war im letzten Jahr zu hören, dann müsse im schlimmsten Falle der Vorstand zurücktreten und das Pfarrheim an die kirchliche Verwaltung in Köln zurückgegeben werden.

Deshalb durfte man bei der Mitgliederversammlung in diesem Jahr gespannt sein, welche Ideen und Vorschläge sich alle Beteiligten und auch die Bürger in den dazwischenliegenden zwölf Monaten gemacht haben. Umso enttäuschender das Ergebnis. Es kam nichts, rein gar nichts von den Besuchern, was den Machern beim Förder- oder Trägerverein weitergeholfen hätte.

Auch die Besucherzahl war mehr als enttäuschend: Wie im vorigen Jahr waren rund 30 Besucher anwesend, ohne Anregungen und ohne Eigeninteresse, sich einbringen zu wollen. „Nach der letztjährigen Versammlung haben wir viele Gespräche geführt“, berichtete Willi Härling. „Wir haben den einen oder anderen wach gemacht, doch es liegt keine neue Lösung vor. Wir sind immer noch an der Stelle, an der wir letztes Jahr auch standen.“

Der Knackpunkt ist und bleibt die Position eines ehrenamtlichen Geschäftsführers. „Wenn wir diesen bezahlen würden“, so Willi Wester, „dann müssten wir andere Tätigkeiten wie beispielsweise Buchhalter oder Kassenwart auch bezahlen. Und das können wir uns nicht leisten.“

Besucher Jo Engels brachte es auf den Punkt: „Alle die, die heute nicht hier sind, sind Pharisäer, die erst dann aufstehen werden, wenn hier im Pfarrheim nichts mehr läuft.“ Einen aufmunternden Schlusssatz sagte ein Besucher zu Willi Härling: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie jetzt die Nerven behalten.“

Zur Chronistenpflicht: Der Förderverein hat derzeit 134 Mitglieder und seit seinem Bestehen über 140 000 Euro ins Pfarrzentrum investiert. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

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