Kommentar zum Post-Grundstück Planungen falsch angefangen

Meinung | Beuel · GA-Redakteurin Jutta Specht findet, dass der Grundstückseigentümer genaue Pläne liefern soll, bevor die Politik einen Beschluss fasst.

Mag sein, dass der private Eigentümer des Post-Grundstücks in Beuel nur einen Ballon steigen lassen möchte, um herauszufinden, was geht. 50 neue Wohnungen in Innenstadtlage, davon 15 öffentlich gefördert – der Plan klingt gut. Mehr auch nicht. Dass die Verwaltung das Entscheidungsverfahren beschleunigen will und einen Zielbeschluss verlangt, in dem es auch um eine tiefgreifende Änderung des Bebauungsplans geht, muss den Unmut der Politiker hervorrufen.

Jeder möchte vor einer Grundsatzentscheidung die wichtigen Fakten auf dem Tisch haben, auch wenn es sich lediglich um einen Vorentwurf handelt. Ob die Politiker eine Entwicklung aufhalten können oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Aber mit Recht pochen sie darauf, mehr zu erfahren. Wichtig für die Beueler ist in dem Fall die Frage, was aus der Post wird. Oder auch, wie die benachbarte Brotfabrik einbezogen wird. Oder wie die Infrastruktur gestaltet werden soll. Eine Vorstellung davon, wie die beiden viergeschossigen Wohnungsriegel sich in der Umgebung ausmachen, wäre schön. Ebenso ein Profil des Investors. Antworten ist die Verwaltung schuldig geblieben und hat sich – möglicherweise auch dem Investor – damit keinen Gefallen getan.

Der weitere Verlauf hängt von der Entscheidung des Planungsausschusses ab. Wenn er sich, was nahe liegt, am Veto der Bezirksvertretung orientiert, dann muss der Investor einen neuen Anlauf nehmen.