Offene Tür in Schwarzrheindorf Politiker legen Veto gegen Stellenkürzung ein

Beuel · Die Mehrheitskoalition im Beueler Rathaus lehnt den Vorschlag des städtischen Jugendamts, die Mitarbeiterstellen in der Offenen Tür Haus Michael ab 2017 um 60 Prozent zu reduzieren, entschieden ab.

 Jugendarbeit in der Offenen Tür Haus Michael in Schwarzrheindorf.

Jugendarbeit in der Offenen Tür Haus Michael in Schwarzrheindorf.

Foto: Roland Kohls

CDU, SPD und FDP haben für die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am heutigen Mittwoch (Beginn 17 Uhr im Rathaus) einen entsprechenden Änderungsantrag vorbereitet.

„Der neue Freizeitstättenbedarfsplan basiert auf Erhebungen von 2013 und berücksichtigt die aktuelle Entwicklung im Stadtbezirk Beuel überhaupt nicht. Deshalb muss die Politik eingreifen und Korrekturen vornehmen“, erklärte gestern Bezirksbürgermeister Guido Déus im Gespräch mit dem GA.

CDU, SPD und FDP werden deshalb den Tagesordnungspunkt nicht in der Januarsitzung verabschieden, sondern nur in erster Lesung diskutieren, sich dann für die abschließende Beratung Zeit lassen und über das Thema erst in der nächsten Sitzung entscheiden. Somit kann der Stadtrat nicht vor April abschließend über den Entwurf entscheiden.

Keine der im Freizeitstättenbedarfsplan aufgeführten Jugendeinrichtungen im gesamten Stadtgebiet muss eine derart heftige Personalreduzierung hinnehmen. Und genau das ärgert die Politiker besonders. Allerdings rumort es in den übrigen drei Bonner Stadtbezirken wegen geplanter Stellenkürzungen ebenfalls (der GA berichtete).

„Bei der Neuauflage des Plans geht es auch nicht darum, Stellen aus Kostengründen einzusparen. Die Stellenanzahl bleibt stadtweit gleich, sie sollen nur anders verteilt werden“, erklärte Déus. Das städtische Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche in Beuel umfasst laut Déus nur vier größere Einrichtung: Flax, Jugendfarm, Offene Tür Finkenweg und Haus Michael. Der Beueler Süden sei diesbezüglich völlig verwaist. „Wenn jetzt auch noch das Angebot im Beueler Norden derart drastisch gekürzt würde, schaffen wir uns ohne Not ein neues Problem“, sagte Beuels Bezirksbürgermeister.

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und FDP, Günter Dederichs, Dieter Schaper und Zehiye Dörthlemez, vertreten ebenso wie Déus die Meinung, dass die Besucherzahlen im Haus Michael und die Aufgaben der Offenen Tür schon ganz bald zunehmen werden.

Als Gründe zählen sie auf: wachsendes Flüchtlingsaufkommen im Stadtbezirk Beuel sowie der bevorstehende Einzug von Neubürgern in den Wohngebieten Geislar-West, Wohnpark Vilich-Müldorf und Stadttor Bonn-Beuel an der L 16. „Genau dort werden überall Familien einziehen, deren Kinder wahrscheinlich die Offene Tür in Schwarzrheindorf besuchen werden“, so Déus

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