Einbruchserie der vergangenen Tage Polizeikontrollen gegen Einbrecher
Geislar · 30 Einbrüche in Vilich, Oberkassel und Geislar in den letzten Wochen. Beamte überprüfen Fahrzeuge und kontrollieren Personen.
Geislar. Ein roter Kleintransporter, ein silberner Sportwagen und ein schwarzer Familienvan - sie alle wurden gestern Vormittag von der Polizei in Geislar an der L 16 zur Seite gewunken. Die Polizisten kontrollierten die Personalien der Insassen und überprüften das Fahrzeuginnere. 16 Beamte waren im Einsatz, nicht etwa um Verkehrssünder zu bestrafen, sondern um gegen die gestiegene Anzahl an Wohnungseinbrüchen in Vilich, Vilich-Müldorf, Oberkassel und Geislar anzukämpfen.
Rund 30 Einbrüche hatte es in dem Bezirk in den letzten vier Wochen laut Polizei gegeben, davon mehrere Einbrüche in den letzten Tagen. Das ist schon sehr, sehr viel", sagte Gerd Mainzer, Leiter der Polizeiwache Ramersdorf. Neben örtlichen Tätern seien kriminelle Banden für die Einbrüche verantwortlich. Mainzer schätzt, dass sich die beiden Tätergruppen in etwa die Waage halten. Zu den Einbrecherbanden würden auch die so genannten Fensterbohrer gehören, die sich Zugang zu Gebäuden dadurch verschaffen, dass sie Terrassentüren in Höhe der Türklinke aufbohren und durch das Loch mit einem Draht die Türklinke aufdrehen.
Mit unangekündigten Fahrzeugkontrollen, regulären Streifenfahrten und Ermittlungen des Kriminalkommissariats 34 will die Polizei dafür sorgen, dass die hohen Einbruchszahlen wieder sinken. "Wir möchten wissen, wer sich hier in der Gegend aufhält und durch unsere Präsenz abschrecken", sagte Mainzer. Die Beamten hielten zudem Ausschau nach möglichen Tatwerkzeugen in den kontrollierten Fahrzeugen.
Dass die Kontrollen am helllichten Tage stattfinden, begründete Polizeihauptkommissar Mainzer damit, dass die Täter häufig tagsüber unterwegs seien. Sie würden dann ausspähen, wo sich ein Einbruch lohnen könnte. "Die meisten Einbrüche finden während der dunklen Jahreszeit tagsüber statt, wenn die Menschen nicht zu Hause sind", sagte Mainzer. Durch Kontrollen an Zufahrtstraßen werde überprüft, wer zu tatrelevanten Zeiten in die Wohngebiete hinein fährt. An der L 16 in Geislar spiele auch die Anbindung zur Autobahn eine wichtige Rolle, da Täter sie zur schnellen Flucht nutzen würden.
Nach welchen Kriterien die Polizei Fahrzeuge anhält, wollte der Hauptkommissar allerdings nicht verraten. "Das wäre für uns kontraproduktiv", sagte er. Es würden aber beispielsweise Autos mit ortsfremden Kennzeichen verstärkt kontrolliert.
Bis zum Nachmittag überprüften die Beamten 46 Fahrzeuge und mehr als 60 Personen. Dabei fiel nur ein Mann auf, der der Polizei wegen Eigentumsdelikten bekannt ist. Ihm war jedoch aktuell nichts vorzuwerfen. Der Kampf gegen die Einbruchkriminalität werde aber auch in den nächsten Tagen und Wochen fortgeführt.
