Primiz für Priester Bernd Schütz Erst bei der Telekom, jetzt Theologe

Vilich · In seinem „ersten Leben“ war Bernd Schütz Personalleiter bei der Telekom, jetzt feierte er in seiner Heimatgemeinde St. Peter in Vilich seine Primiz als Priester.

 Pfarrer Michael Dörr (l.) überreicht Bernd Schütz eine kleine Adelheid-Statue und ein Buch mit dem Titel „Die zehn Gebote der Gelassenheit“.

Pfarrer Michael Dörr (l.) überreicht Bernd Schütz eine kleine Adelheid-Statue und ein Buch mit dem Titel „Die zehn Gebote der Gelassenheit“.

Foto: Schmidt

Bernd Schütz stammt aus Vilich, ist seiner Heimat eng verbunden und feierte deshalb am Sonntag auch seine Primiz in der Kirche St. Peter. Unter einer Primiz (lateinisch primitiae „Erstlingsfrüchte“, „erster Ertrag“) versteht man grundsätzlich die erste von einem römisch-katholischen als Hauptzelebrant gefeierte heilige Messe.

Schütz wurde bereits am 26. September im Hohen Dom zu Trier von Bischof Stephan Ackermann zum Priester geweiht. Ackermann erinnerte in dem Gottesdienst daran, dass die Priesterweihe ursprünglich bereits für Mai geplant gewesen sei und wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste. Der Bischof betonte, die Priesterweihe sei Anlass, in Dankbarkeit auf den Weg bis hierhin zurückzublicken, aber vor allem sie ein Versprechen auf die Zukunft.

Er war im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand verwurzelt

Schütz wurde 1969 in Vilich geboren und ist hier auch aufgewachsen. „Vilich, Vilich-Müldorf und Geislar, das ist mein Bermudadreieck“, sagt er. Er hat sich viele Jahre ehrenamtlich in den Gemeinden seiner Heimat engagiert. Einige Jahre hat er den Kirchenchor in Geislar geleitet, die Anschaffung der dortigen Orgel mitinitiiert, die Orgel gespielt und war auch nebenberuflich als Küster tätig. „Außerdem“, so Schütz, „war ich im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand tätig und verwurzelt.“ Seinen Zivildienst absolvierte er in Vilich im Adelheidis-Stift. Und doch war er, lange Zeit nach Lehre und erstem Studium, zunächst einem anderen Berufsweg gefolgt, zuerst mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann und zuletzt als Personalleiter bei der Deutschen Telekom.

Mit Anfang 40 hat sich Bernd Schütz beruflich neu orientiert und den in ihm schon langgehegten Wunsch in die Tat umgesetzt und sich auf den Weg zum Priester gemacht. Studiert hat er ab 2013 in Trier und Frankfurt, sein Praktikum hat er in Saarbrücken absolviert, wo er seit 2018 in der Gemeinde St. Johann tätig ist. In dieser Pfarrgemeinde wird er auch zukünftig als Kaplan wirken. „Inzwischen“, so Schütz, „habe ich in Saarbrücken Heimat gefunden.“

In Trier hat man ihn mit offenen Armen empfangen

Wie der GA auf Nachfrage erfahren hat, hatte Schütz sich ursprünglich zunächst beim Erzbistum Köln beworben, um als Priester hier anzufangen. Am Albertinum in Bonn wurde er jedoch abgelehnt, in Rheinland-Pfalz beziehungsweise im Saarland hat man ihn mit offenen Armen empfangen. „Pech für Köln, Glück für Trier“, sagte Petra Gläser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates im Seelsorgebereich An Rhein und Sieg dazu.

Seine Verbundenheit mit dem „Bermudadreieck“ ist jedoch so groß, dass er zwei Wochen nach seiner Priesterweihe nun seine Priesterprimiz in St. Peter feierte. Coronabedingt war die Kirche nicht annähernd so gut gefüllt wie im letzten Jahr bei seiner Diakonenprimiz in St. Joseph in Geislar.

Als Primizgeschenk bekam Schütz von Pfarrer Michael Dörr, wie könnte es anders sein, eine kleine Adelheid-Statue überreicht sowie ein Büchlein mit dem vielversprechenden Titel „Die Zehn Gebote der Gelassenheit“. Die Pfarrgemeinden des „Bermudadreiecks“ spendeten Schütz ein Messgewand. Sichtlich und hörbar gerührt war wiederum der Dank von Bernd Schütz an alle Weggefährten, die zahlreich in der Kirche anwesend waren und mit ihm die Primiz gefeiert haben.

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