Nach Fällungen für den Radweg Stadt pflanzt 100 Bäume in Beuel

Beuel · In Beuel werden bis Weihnachten 100 neue Bäume gepflanzt. Sie ersetzen die 27 Bäume, die für den Ausbau der Radroute in der rechtsrheinischen Rheinaue im vergangenen Winter gefällt worden sind.

Die neuen Bäume wurden entlang der Radtrasse am Beueler Rheinufer gepflanzt.

Die neuen Bäume wurden entlang der Radtrasse am Beueler Rheinufer gepflanzt.

Foto: Benjamin Westhoff

Wer derzeit die Pflanzarbeiten am Beueler Rheinufer zwischen der Südbrücke und dem Biergarten „Blauer Affe“ wahrnimmt, erinnert sich bestimmt an die Protestwelle vor gut einem Jahr. Damals hatte die Stadt Bonn angekündigt, den dortigen Radweg auf besagtem rund 1,8 Kilometer langen Teilstück ausbauen zu wollen. Um die Verkehrssicherheit auf der ehemals nur zwei Meter breiten Trasse zu verbessern, mussten 27 Rheinauen-Bäume gefällt werden.

Jetzt werden als Ersatz 38 Parkbäume entlang des Radwegs gepflanzt. Die Arbeiten haben bereits Ende November 2022 begonnen. Ausgewählt wurden Baumarten, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen und zudem den gestalterischen Anforderungen der Rheinaue als Denkmal Rechnung tragen: Schwarzpappeln, Stieleichen, Krimlinden, Silberweiden, Spitzahorne, Esskastanien, Blutbuchen, Platanen, Blumeneschen, Hainbuchen und Rosskastanien kommen hier in die Erde.

Bürgerinitiative dankt Stadt Bonn

Die Bürgerinitiative „Schäl Sick macht mobil“, die vor einem Jahr massiv gegen die Fällungen protestiert hatte, äußerte sich jetzt sehr zufrieden: „Wir begrüßen es, dass die Stadt Wort gehalten hat und sogar deutlich mehr Bäume pflanzt, als gefällt worden sind“, sagte Cordula Dienst, eine Sprecherin der Initiative.

Zwölf Bäume werden außerdem auf Beueler Friedhöfen gepflanzt: Der Friedhof Küdinghoven erhält zwei junge Sumpfeichen; zehn Bäume der Art „Gewöhnlicher Judasbaum“ ergänzen den Baumbestand auf dem Friedhof Oberkassel.

Die Jungbäume sind zum Zeitpunkt der Pflanzung in der Rheinaue und auf den Friedhöfen schon rund zehn Jahre alt, haben eine stattliche Größe von etwa fünf Metern und einen Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern. Damit die jungen Bäume an ihren neuen Standorten gut gedeihen, werden sie in den kommenden vier Jahren durch die beauftragte Landschaftsbaufirma gewässert.

50 Bäume fürs Deichvorland

50 neue Bäume mit einem Stammdurchmesser von zwölf bis 14 Zentimetern werden außerdem im Laufe des Dezembers im Deichvorland in Schwarzrheindorf in der Nähe der Wolfsgasse gepflanzt. Schwarzerlen, Eschen, Vogelkirschen, Stieleichen, Silberweiden und Flatter-Ulmen ergänzen hier den Bestand.

Vor Ort wurde in den vergangenen Jahren bereits eine strukturreiche Streuobstwiese entwickelt. Ab 2023 übernimmt die Stadtförsterei die fachgerechte Pflege der Obstbäume und kümmert sich um eine ökologisch angepasste Wiesenmahd, damit sich die Fläche artenreich entwickelt.

Die ökologische Aufwertung des Deichvorlandes wurde durch die Untere Naturschutzbehörde als „Ökokonto-Maßnahme“ anerkannt und ebenfalls als Kompensation für den gebauten Radweg eingesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort