Den Rat seines Vaters befolgt Rahim Öztürker (70) bis heute: „Du solltest deine Arbeit und was du tust in den Vordergrund stellen, nicht dich und deine Familie.“ Seit Öztürker 1973 aus dem anatolischen Teil der Türkei seinen beiden Brüdern nach Deutschland folgte, scheint er nicht nur nach der väterlichen Maxime gehandelt zu haben, sondern beherzigt sie auch für seine Arbeit mit Migrantinnen und Migranten – man solle Menschen nicht nach ihrer Herkunft, sondern nach ihrem Handeln beurteilen. Damit gewann er auch vor bald 50 Jahren bei seiner Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen die Erkenntnis, dass die Deutschen ein lustiges Völkchen sein müssten. Doch bevor sich für ihn dieser Eindruck durch den Bonner Straßenkarneval vertiefte, faszinierten den damals 21-Jährigen zunächst einmal die sich automatisch öffnenden Türen des Flughafengebäudes. Heute leitet er das Bildungswerk der Deutsch-Ausländischen Arbeitsgemeinschaft (DAAG) in Beuel.