Lärmschutz an der A59 Ramsauer vertröstet Bürger auf Maarstraßen-Anschluss

Pützchen · Als Willi Härling jetzt das lang ersehnte Antwortschreiben aus Berlin in Händen hielt, war er voller Hoffnung, Positives zum Thema Lärmschutz entlang der Autobahn 59 zu erfahren. Doch schon nach wenigen Zeilen machte sich Ernüchterung breit: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnt eine Nachbesserung beim neuen Lärmschutz in Höhe der Wohnsiedlung "Am Knippchen" ab.

 Stein des Anstoßes: Die Lärmschutzwand entlang der Autobahn 59 ist den Anliegern zu niedrig.

Stein des Anstoßes: Die Lärmschutzwand entlang der Autobahn 59 ist den Anliegern zu niedrig.

Foto: Holger Willcke

Begründung: Bei der Überprüfung des Sachverhalts hat das Verkehrsministerium festgestellt, dass die gesetzlichen Kriterien für eine "wesentliche Änderung" der Situation vor Ort nicht vorliegen. Eine zusätzliche freiwillige Lärmsanierung durch den Bund ist laut Ministerium nur dann zulässig, wenn die Lärmwerte am Tag mindestens 67 dB(A) und in der Nacht 57 dB(A) betragen würden. Und das sei nicht der Fall.

Auch die zuständige Straßenbauverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen stufe die durchgeführte Seitenstreifenumnutzung (jetzt drei statt zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung) nicht als westliche Änderung im Sinne der Bundesimmissionsschutzverordnung ein, so das Bundesministerium.

"Im Zusammenhang mit der Seitenstreifenumnutzung hatte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) das Land jedoch gebeten, die abgängigen Bongossi-Lärmschutzwandelemente zu ersetzen. Von einem Antrag des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau NRW, bei der Sanierung der Lärmschutzwände diese zu erhöhen, ist im BMVBS nichts bekannt", heißt es in dem Brief aus der Bundeshauptstadt.

Diese Antwort machte den CDU-Stadtverordneten Willi Härling nahezu sprachlos, weil er persönlich, aber auch weil andere Mitstreiter, wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber, sich intensiv beim Landesbetrieb für eine Verbesserung der Lärmsituation entlang der Autobahn 59 eingesetzt hatten. Ramsauer vertröstet die Pützchener Bürger auf den geplanten Bau des sogenannten Maarstraßenanschlusses sowie den ebenfalls geplanten Ausbau der A 59 vom Autobahnkreuz Bonn-Ost bis zur Anschlussstelle Bonn-Pützchen. Dann kämen die günstigeren Lärmvorsorgewerte - 59 dB(A) tagsüber, 49 dB(A) in der Nacht - zum Schutz der Anwohner zum Tragen.

Das Planfeststellungsverfahren für diese Bauvorhaben soll spätestens 2014 eingeleitet werden. Als lärmmindernde Maßnahme soll ein offenporiger Asphalt verwendet werden. Am Mittwoch. 10. April, steht das Dauer-Thema erneut auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Beuel. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer Straße 65. Auch der "Beueler Treff" des GA wird sich am Mittwoch, 17. April, ab 19 Uhr im Restaurant "Zum Treppchen" mit dem Thema beschäftigen.

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