Rathaussturm ohne Rathaus

BEUEL · "Et Heff en de Hand, dat Hätz op de Zung, Beuele Wieve fiere överall met Schwung" lautet das Motto der Wäscherprinzessin Marie-Christine I. in ihrer Session.

 Auf dieser Freifläche am Beueler Rheinufer (Hans-Steger-Ufer an der Kennedybrücke) wird die Stadt für den Rathaussturm eine Bühne mit einer Rathausfassade aufbauen. Flankiert wird die Burg der Federfuchser von einer Karnevalsmeile.

Auf dieser Freifläche am Beueler Rheinufer (Hans-Steger-Ufer an der Kennedybrücke) wird die Stadt für den Rathaussturm eine Bühne mit einer Rathausfassade aufbauen. Flankiert wird die Burg der Federfuchser von einer Karnevalsmeile.

Foto: Frank Auffenberg

Wörtlich zu nehmen ist hier das "Överall", sorgte die Bezirksverwaltungsstelle als Organisator des jährlichen Rathaussturmes doch am Freitag für Klarheit bezüglich des kommenden Rathaussturmes an Weiberfastnacht - das Rathaus wird jeck an den Rhein verlegt.

Lange schon steht fest, dass der Rathausplatz wegen der bald beginnenden Bauarbeiten nicht für die Stürmung genutzt werden kann. "Es gab viele Unsicherheiten unter den Karnevalisten, wo er denn nun stattfinden wird. Wir machen es nun offiziell, der Rathaussturm zieht an den Rhein", sagte am Freitag Manfred Krahe, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle.

In Höhe des Biergartens der Gaststätte "Rheinlust" werde eine Bühne als mobiles Rathaus aufgebaut. "Sie wird mit einer passenden Fassade und auch mit einem Balkon ausgestattet sein", so Krahe. Es solle schließlich etwas zum Erstürmen geben. Auf der großen Wiese und entlang der Promenade werde eine Karnevalsmeile eingerichtet, ergänzte Elke Palm vom Presseamt.

Die Fläche werde so gestaltet, dass alle Karnevalisten Platz fänden. Toilettenanlagen sollen für Sauberkeit sorgen. Durch den Umzug der Rathausstürmung verändere sich der Weg des Weiberfastnachtszuges geringfügig, erklärte Krahe. Wie gewohnt starten die Wagen auf der Siegburger Straße um 10 Uhr. Über die Obere Wilhelm-Straße geht es zur Siegfried-Leopold-Straße und weiter über die Johann-Link-Straße zur Hermannstraße.

"Statt dort aber wieder rechts Richtung Rathaus abzubiegen, geht es diesmal nach links zum Rheinufer", sagte Krahe. Während die Wäscherprinzessin dann zum provisorischen Rathaussturm ansetzen wird, soll sich der Zug im Combahnviertel auf der Combahnstraße und Rheinaustraße auflösen.

"Das heißt leider, dass wir Parkverbote einrichten müssen. Sonst könnte der Zug dort nicht enden. Etwa eine Woche vorher werden entsprechende Schilder aufstellen", erklärte Bert Kluth, Erster Polizeikommissar und Leiter der Wache Ramersdorf. So unangenehm es sei, Fahrzeuge müssten an Weiberfastnacht anderswo geparkt werden. "Sonst sind wir gezwungen, sie umzustellen oder abschleppen zu lassen", sagte sein Daniel Kassner von der Bonner Verkehrsführung.

Die Stadtwerke Bonn stellen sich ebenfalls auf den veränderten Zugweg an Weiberfastnacht ein. Im Combahnviertel werden die Buslinien 550 und 640 Richtung Niederkassel und Siegburg Bahnhof von 11.30 Uhr bis voraussichtlich 12.45 Uhr zwischen Rheindorfer Straße und der Sankt Augustiner Straße umgeleitet.

"Wir sind selber gespannt auf die neue Art der Rathausstürmung. Es wird etwas anders, aber sicher Spaß machen", versicherte Palm. Die Versetzung des Sturmes sei unbedingt notwendig gewesen. Zwar sehe man bisher außer Baustellenzäunen noch wenig Arbeiten auf dem Gelände rund um das Beueler Rathaus. "Es geht aber nur noch um die Eintragung einer Baulast. Sobald man sich mit den Nachbarn einig ist, kann jederzeit mit den Arbeiten begonnen werden. Das Risiko können wir nicht eingehen", so Palm.

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