Pützchens Markt Recht friedliche Rekordkirmes

PÜTZCHEN · "Großartig", "wundervoll", "entspannt": Die Worte, die bei der Abschluss-Pressekonferenz zur diesjährigen 647. Ausgabe von Pützchens Markt fielen, könnten als euphorisch charakterisiert werden. Auch die Behörden ziehen positive Bilanz zu Pützchens Markt. 199 Polizeieinsätze und 74 Tonnen Müll

Wie Pützchens Markt selbst ist auch der Abbau der Fahrgeschäfte auf dem Marktgelände von Sonnenschein begleitet. Viele Schausteller sind nun schon auf dem Weg zur nächsten Kirmes.

Wie Pützchens Markt selbst ist auch der Abbau der Fahrgeschäfte auf dem Marktgelände von Sonnenschein begleitet. Viele Schausteller sind nun schon auf dem Weg zur nächsten Kirmes.

Foto: Roland Kohls

Die fünftätige Großkirmes war ein Erfolg, da waren sich die beteiligten Behörden, also das Leistungszentrum Märkte, das Amt für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft, Feuerwehr und Rettungsdienste, der Stadtordnungsdienst und die Polizei gestern einig. "Es war die strahlendste Veranstaltung, die ich in meinen elf Jahren als Marktmeister erlebt habe", fasste Günter Dick seinen Eindruck zusammen.

"Sehr zufrieden" zeigte sich auch Beuels Polizeichef Gerd Mainzer mit dem Marktgeschehen. Zwar sei die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr mit 199 doppelt so hoch gewesen. Angesichts der deutlich höheren Besucherzahl sei es aber sehr erfreulich, dass beispielsweise nur fünf gefährliche Körperverletzungen zu verzeichnen gewesen seien. Auch die Zahl der Taschendiebstähle habe sich mit 14 gemeldeten Fällen sogar minimiert. 80 Platzverweise sprach die Polizei aus, zehn Menschen durften das Gelände während den gesamten fünf Tagen nicht betreten.

"Unser Konzept des niedrigschwelligen Eingreifens ist aufgegangen", sagte Mainzer. Das gelte auch für die erstmals gemeinsam eingerichtete Leitstelle und die gemeinsamen Kontrollen von je zwei Polizisten und zwei Mitarbeitern des städtischen Ordnungsamtes. "So hatten wir geballte Fachkompetenz im Einsatz", sagte auch Dick. 842 Knöllchen wurden verteilt, 78 Fahrzeuge abgeschleppt.

Mit der Besucherzahl ist auch die Müllmenge gestiegen. Insgesamt 74 Tonnen sammelten seine Mitarbeiter schon bis gestern ein, sagte Richard Münz, Chef der Stadtreinigung. Auch für Feuerwehr, Rettungs- und Hilfsdienste ist der Jahrmarkt laut Einsatzleiter Jürgen Eck relativ ruhig verlaufen.

Dafür, dass mit geschätzten 1,35 Millionen Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt wurde, war wohl vor allem das Wetter verantwortlich. "Man hätte es sich besser nicht malen können", befand Schausteller Peter Barth. Kein Wunder also, dass auch Bonns Schausteller-Chef und seine Kollegen sich mit Pützchens Markt hochzufrieden zeigten. Barth hatte wie einige andere auch schon in der Nacht zu gestern, nachdem der Jahrmarkt um 24 Uhr offiziell zu Ende gegangen war, mit dem Abbau seines Ausschank-Karussells begonnen, um direkt nach Rheinbach überzusiedeln.

Schließlich steht dort ab morgen die Herbstkirmes. Andere machten sich schnell auf den Weg zum Oktoberfest nach München. Das Marktgelände war jedenfalls gestern am Nachmittag bereits kaum wiederzuerkennen. Wegen der Abbauarbeiten sind die Frieden- und Marktstraße heute noch bis etwa 15 Uhr gesperrt. Bis zum Wochenende wird Bonnorange dann die 80 000 Quadratmeter große Fläche wieder herrichten. Vom 11. bis 15. September findet 2015 der 648. Pützchens Markt statt.

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