Neubaugebiet Geislar-West Richtfest für die ersten Neubürger

Geislar · Angesichts des Rohbaus kann sich Johanna nicht vorstellen, wie ihr Zimmer aussehen wird. Aber wo es liegt, weiß die Dreijährige schon: „Oben.“ Am Dienstag feierte sie mit ihren Eltern Nastassja Ruschmeyer (39) und Christian Gruber (40) sowie Schwester Annika (zehn Monate) Richtfest im Neubaugebiet Geislar-West.

 Den letzten Nagel des Dachstuhls lassen die Zimmerleute Björn Wolpers (l.) und Mario Lapsch Bauherrin Nastassja Ruschmeyer einschlagen.

Den letzten Nagel des Dachstuhls lassen die Zimmerleute Björn Wolpers (l.) und Mario Lapsch Bauherrin Nastassja Ruschmeyer einschlagen.

Foto: Max Malsch

Damit sind sie die ersten von 500 Neubürgern im Ort. Auf den insgesamt 130 Grundstücken werden 48 Einzel und 82 Doppelhäuser entstehen.

Noch allerdings thront der Rohbau der Familie Gruber-Ruschmeyer an der Straße Im Rübengarten wie ein Solitär auf dem zwölf Hektar großen Areal. Nur zwei weitere Baustellen lassen sich ausmachen, die allerdings längst nicht so weit fortgeschritten sind wie das zweieinhalbgeschossige Einfamilienhaus mit Gaube.

Die Pläne hat der Kölner Generalübernehmer Elbe-Haus entwickelt. „Wir werden noch für 13 weitere Bauherren Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften errichten“, kündigte Geschäftsführer Thilo Schoenfleisch an. Eigene Architekten würden die Häuser ganz individuell planen.

Zu den insgesamt 150 Grundstückseigentümern zählt auch die Stadt Bonn. Als Alteigentümerin erhielt sie in dem Gebiet 27 Baugrundstücke für sieben Einzel- und 20 Doppelhäuser. „Wir sind gerade in der Vermarktung“, sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann. Die Flächen sind im Internet unter www.bonn.de/@grundstuecke aufgelistet. Besonderheit: Als Käufer kommen bevorzugt junge Familien mit minderjährigen Kindern in Betracht, die bereits auf Bonner Gebiet wohnen, aber noch kein Grundeigentum besitzen.

Mit dem Kauf ein Risiko eingegangen

Nastassja Ruschmeyer und ihr Partner Christian Gruber wohnten bislang auf der Bonner Rheinseite. „Vor zweieinhalb Jahren bin ich im Internet auf dieses Grundstück eines Privatmanns gestoßen“, erzählt die zweifache Mutter. Da das Paar rechtsrheinisch arbeitet, seien sie angesichts der anstehenden Brückenarbeiten sehr an einer Verlagerung des Wohnortes interessiert gewesen.

Dafür gingen sie, wie sie es nennen, mit dem Kauf auch ein Risiko ein: „Es gab noch keinen rechtskräftigen Bebauungsplan, niemand wusste, wann es losgehen würde“, sagt Ruschmeyer. Die Verhandlungen der Stadt mit den Grundstückseigentümern zur Neuordnung des Gebiets hatten sich in die Länge gezogen.

Mit viel Glück, so hofft die 39-Jährige, können sie Ende des Jahres die 157 Quadratmeter große Immobilie beziehen. Schon seit vergangenem Jahr besucht sie mit Tochter Johanna das Kinderturnen in Geislar. „Wir wollten ein paar Leute kennen, wenn wir umziehen“, begründet sie den Schritt. Die Rechnung ist mehr als aufgegangen, denn manche Teilnehmer werden sogar neue Nachbarn. Der Bürgerverein in Gestalt von Serge Mpouma machte am Dienstag ebenfalls seine Aufwartung.

So wie es aussieht, werden Johanna und ihre Schwester Annika auch den neuen Kindergarten in Geislar-West besuchen. Die Stadt hat 2,1 Millionen Euro für den Bau einer dreigruppigen Einrichtung an der Liestraße bereitgestellt. Bis zu deren Richtfest wird es allerdings noch dauern.

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