Zukunft ist noch unklar "Route 66" im ehemaligen Bahnwärterhäuschen geschlossen

VILICH-MÜLDORF · Nach einem guten Jahr hat nun auch die nächste Gastronomie im ehemaligen Bahnwärterhaus an der Haltestelle der Stadtbahnlinie 66 in Vilich-Müldorf geschlossen. Ende Dezember ging das letzte Bier über die Theke der "Piadina-Station - Route 66".

"Das ist schade. Die Idee war eigentlich gut", meint Petra Lindner, obwohl die Hauseigentümerin des markanten, denkmalgeschützten Gebäudes eigentlich im juristischen Streit mit ihrer Pächterin auseinandergegangen ist.

"Wir sind auch traurig, aber auch erleichtert", so Silke Lehmacher, die das Lokal im November 2014 erst eröffnet hatte. Sie warf den Vermietern vor, die Abwasserleitungen seien unsachgemäß installiert gewesen, so dass es zu Gasbildungen im Gastraum gekommen sei. "Alles Quatsch", kontert Lindner. Sie habe die Leitungen von zwei Spezialisten durchchecken lassen. "Es ist alles in Ordnung."

Wie es mit dem Lokal weitergehen wird, kann sie noch nicht sagen. "Wir hatten viel Pech mit Gastronomen - sowohl in Vilich-Müldorf als auch mit dem Kaffeehaus an der Friedrich-Breuer-Straße. Ich weiß nicht, ob wir uns das noch mal antun wollen, wobei sich das Bahnwärterhäuschen eigentlich anbietet: Dder tolle Garten und die Lage sind prädestiniert für Gastronomie, vielleicht auch einen To-Go-Service für die vielen Pendler", meint Petra Lindner. Da sei in der Vergangenheit sicherlich viel Potenzial versäumt worden.

Tatsächlich hatte auch der vorherige Wirt mit seiner portugiesischen Taverne keine glückliche Hand bewiesen. Beide Pächter, so Lindner, blieben zudem einen Großteil der Miete schuldig. Indes hatten sich Lindner und Lehmacher vor Gericht auf einen Vergleich geeinigt, wie beide bestätigten.

Mürbe gemacht habe sie insbesondere ein Nachbar, so Lehmacher: "Es gab kaum ein Ereignis, an dem er uns nicht die Polizei auf den Hals gehetzt hat." Lärmprotokolle "über jede geknallte Tür" habe er angefertigt.

Selbst Karneval habe er sich über zu laute Musik beschwert. Lehmacher: "Das alles hat uns viel Energie und Kraft gekostet." Sie habe jetzt alles verkauft und sei dabei abzurechnen. "Aber das Konzept hat Spaß gemacht. Vielleicht gibt es ein Wiedersehen - an einem anderen Ort."

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