Verkaufsoffener Sonntag Rund 20.000 Besucher beim Beueler Bürgerfest

BEUEL · Weit mehr als 20.000 Besucher schlenderten beim verkaufsoffenen Sonntag durch die Straßen der Innenstadt. Gäste unterstützen die Respekt-Kampagne in der Region.

 Gut besucht war das Bürgerfest. Hier die Hans-Breuer-Stzraße am frühen Nachmittag.

Gut besucht war das Bürgerfest. Hier die Hans-Breuer-Stzraße am frühen Nachmittag.

Foto: Rainer Schmidt

"Beuel hat’s“, heißt es seit 1988. Damals ging der Slogan aus einem Wettbewerb der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel (GGB) hervor. Bereits zum 32. Mal fand an diesem Wochenende das Beueler Bürgerfest statt, das vormals Gewerbeschau hieß. Größer, bunter, schöner und noch besser besucht als in den Vorjahren lautete das Fazit einiger Besucher. Das war auch der erste Eindruck von Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU).

Was Werner Koch, Vorsitzender der GGB, jedoch nicht bestätigen konnte. „Es war genau wie im letzten Jahr. Ungefähr die gleiche Zahl an Teilnehmern, nämlich gut 100, sechs Bühnen wie im letzten Jahr und ungefähr die gleiche Zahl an Besuchern“, sagte er. Die genaue Anzahl an Besuchern wollte oder konnte er nicht nennen. „Laut dem Sicherheitskonzept waren es 20.000“, meinte er schmunzelnd. Doch die Zahlen sind für Déus nicht das Ausschlaggebende. „Das Wichtigste für mich ist die Akzeptanz der Bürger, dass das Fest angenommen wird.“

"Gesunder, bunter Mix auf der Einkaufsmeile"

Zwischen St. Josef an der Hermannstraße und der Oberen Wilhelmstraße, auf dem großen „L“ der rund 1000 Meter langen Beueler Einkaufsmeile, präsentierten die Aussteller und die Geschäfte – es war verkaufsoffener Sonntag in Beuel – ihre Angebote. Geschätzt wird das Shoppen auf kurzen Wegen. „Es ist ein gesunder, bunter Mix, der dazu führt, dass wir kaum Leerstand in den Geschäften haben“, so Koch. Schreib- und Spielwaren Struck, heute unter der Inhaberin Bianca Quadt, nimmt vom ersten Jahr an teil. „Ich finde, dass vom Personenfluss her, in diesem Jahr weniger los ist“, stellt sie fest. „Doch alle Kunden sind freundlich, nett und interessiert.“ Sie wird im nächsten Jahr wieder dabei sein, hat aber auch Verständnis dafür, wenn ein Geschäft nicht mitmachen möchte.

Zur Erinnerung an das legendäre Woodstock-Festival, das vor genau 50 Jahren stattfand, haben die Organisatoren um Werner Koch und Werner Kaschke das diesjährige Bürgerfest unter das Motto „Musik, Liebe und Respekt“ gestellt. „Damit wollen wir“, so Koch, „die Botschaft von Liebe und Frieden, die damals um die Welt getragen wurde, um den Begriff Respekt erweitern, um somit einen Beitrag zur aktuellen Respektdebatte zu leisten.“ ‚Respekt!‘ heißt eine gemeinsame Kampagne der Region Bonn/Rhein-Sieg, die Bonns OB Ashok Sridharan in seinen Grußworten bei der offiziellen Eröffnung vorstellte. „Respektlosigkeit ist das größte Armutszeugnis des Menschen“, erklärte Koch sein Verständnis. „Zuhören, was der andere möchte“ gehört für Ralf Laubenthal, stellvertretender Bezirksbürgermeister (SPD), zum Respekt. „Respekt ist für mich, wenn man miteinander lacht und nicht übereinander“, so Stephan Eisel, ehemaliger MdB und Vorsitzender der Bürger für Beethoven.

Kölsche Tön und ein ungewöhnlicher Vorschlag

Respekt zollten auch drei Generationen Burgunder, Opa Reiner, Mutter Patty und ihr Sohn Max, füreinander – Respekt der Generationen. Déus zollte allen Besuchern Respekt, die bei dieser unsicheren Wetterlage hierher gekommen sind. „Ich habe den Rathausplatz noch nie so voll gesehen.“ Als Überraschung kam zum Schluss der Eröffnungsfeier Bruce Kapusta mit seinem unverwechselbaren Sound auf die Bühne und spielte das Bläck-Fööss-Lied vom „Stammbaum“: ‚Su simmer all he hinjekumme‘ und die Besucher auf dem Rathausplatz schunkelten dazu.

Ausgefallene Ideen präsentierten Norbert Alich und Rainer Pause vom Pantheon. Man nehme die 50 Millionen Euro, die das Beethovenfest kostet und gebe 50.000 Bonnern je 1000 Euro. Dann könnten die alle nach Wien fahren, um das Grab von Beethoven zu besichtigen. Oder – schlugen beide vor – man solle doch die Bonner Oper auf das Gelände der Halle Beuel verlegen, dann würde das Pantheon die Opernkantine übernehmen.Für das nächste Jahr hat sich die GGB einige Neuerungen vorgenommen. Zum einen soll die Obere Wilhelmstraße vollständig, also bis zur Gustav-Kessler-Straße, und auch die Hans-Böckler-Straße mit einbezogen werden. Zum anderen sollen einige Straßenabschnitte zu Themenstraßen werden. „Eine Fress- oder Genussmeile zu definieren, das ist jetzt mal ein einfaches Beispiel. Doch der Plan muss erst noch weiter ausgearbeitet werden“, verspricht Koch.

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