Zeit der Umwege ist vorbei Unterführung zwischen Vilich-Müldorf und Vilich freigegeben

Vilich-Müldorf · Die Unterführung zwischen Vilich-Müldorf und Vilich unter der S13-Strecke ist nach einigem Hin und Her fertig. Das Bauwerk hat die Stadt Bonn am Montag in einem kleinen feierlichen Rahmen eingeweiht.

 Ein Radfahrer passiert die sogenannten Drängelgitter an der S-13-Unterführung zwischen Vilich-Müldorf und Vilich.

Ein Radfahrer passiert die sogenannten Drängelgitter an der S-13-Unterführung zwischen Vilich-Müldorf und Vilich.

Foto: Stefan Knopp

Das mühsame Fahren von Umwegen zwischen Vilich-Müldorf und Vilich hat ein Ende, zumindest für Fußgänger und Radfahrer. Die Vilich-Müldorfer sind darüber so froh, dass der Bürgerverein ein Plakat erstellte, auf dem viele Mitglieder ihren Dank an alle Beteiligten formuliert haben, überschrieben mit „Was lange währt …“ Das Plakat überreichten einige von ihnen am Montag bei der offiziellen Eröffnung der neuen Unterführung an Peter Esch.

Vorher hatte der Leiter des Bonner Stadtplanungsamtes an der Einmündung in den Weg zur Fußgängerunterführung symbolisch ein Band durchgeschnitten. Dort, an der Beueler Straße fehlt noch ein Hinweisschild für den Fuß- und Radverkehr. Mit der Eröffnung, an der neben Esch der Geislarer Bürgervereinsvorsitzende Serge Mpouma, Evelin Jörg als Vorsitzende des Vilicher Vereins sowie Regina Rupp und Doro Nickel aus Vilich-Müldorf teilnahmen, endete das Hin und Her um die Verbindung. Es hatte mit der Ankündigung begonnen, dass für den Ausbau der S-13-Strecke die Brücke an der Schultheißstraße abgerissen werden sollte. Ein Ersatz für Fußgänger und Radfahrer war laut Esch zuerst gar nicht vorgesehen, aber dagegen hatten Bürger protestiert. Denn die Vilich-Müldorfer wollten vor allem ihre Kinder nicht über den neuen Radweg entlang der viel befahrenen B56 zur Schule schicken.

Pläne für separate Brücke werden verworfen

Dann war eine separate Brücke im Gespräch. Aber die hätte mindestens 1,2 Millionen Euro gekostet und wäre nach drei Jahren wieder abgerissen worden – eine teure „Wegwerf-Investition“, so nannte es Esch. Außerdem hätte diese Brücke einige angrenzende Privatgrundstücke tangiert. Also kamen die Beteiligten auf die Idee, den Fußweg entlang des Grundstücks von Burg Lede mit einer Unterführung weiterzuführen. Dafür kalkulierten sie 550.000 Euro, und nach Abschluss der S-13-Arbeiten bleibt der Weg bestehen. Damit waren alle Beteiligten soweit einverstanden. Somit konnte die Planung beginnen, in einer großen nächtlichen Aktion die Beton-Unterführung in den Bahndamm eingeschoben und später der Weg angelegt werden.

Esch erinnert sich an die Hürden, die es zu umschiffen galt: Man hatte im Landschaftsschutzgebiet gebaut, musste erst langwierig einen Lagerplatz für die 12.000 Kubikmeter Aushub-Erde finden, am Ende hielten Regen und Frost die Arbeiten auf. „Und eigentlich sollte die Brücke an der Schultheißstraße erst Ende März gesperrt werden“, so Esch. Stattdessen wurde sie im Herbst schon dichtgemacht. Diesbezüglich hatte dem Amtsleiter zufolge die Pandemie wenigstens den positiven Effekt, dass die Schulen zu und kaum Kinder in der Strecke unterwegs waren.

An der Unterführung flankieren sogenannte Drängelgitter aus beiden Richtungen eine Baustellenstraße, auf der Lastwagen queren. Es habe auch die Idee gegeben, dort eine Ampel hinzubauen, sagte Esch. Aber die Drängelgitter zwingen zum Bremsen und seien deshalb sicherer.

Auch Evelin Jörg ist froh über die Verbindung. Ihr nächstes Thema ist, dass die Kinder in Vilich an einer Stelle auf die Adelheidisstraße stoßen, an der Autofahrer nach einer S-Kurve wieder Gas geben. Der Bürgerverein wünscht sich dort Zebrastreifen oder andere Querungshilfen für die Schulkinder, und zwar am besten an zwei Stellen.

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