Verkehrsdiskussion in Beuel S13 und Autobahnanschluss Maarstraße sind zentrale Themen

BEUEL · Der rechtsrheinische Stadtbezirk hat viel Potenzial. Diese Botschaft haben am Montagabend fast 100 Diskussionsteilnehmer mit Freude vernommen. Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe, Stadtplaner Michael Isselmann, SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Die Grünen) wurden bei der Podiumsdiskussion zur Zukunft Beuels nicht müde, die Chancen des Stadtbezirks Rosarot zu malen.

Auf Einladung der Gewerbe-Gemeinschaft und der Wirtschafts- und Interessengemeinschaft sollten die Gäste zu mehreren Themen Stellung beziehen und Visionen aufzeichnen. Zum Bedauern vieler Gäste drehte sich der Abend nahezu ausschließlich um die Verlängerung der Schnellbahnlinie 13 zwischen Troisdorf und Oberkassel und um den Anschluss der Maarstraße an die A59. Und Neuigkeiten gab es auch nur wenige.

  • Zum Maarstraßenanschluss: Nicht wenige Bürger appellierten an die Politik, den bestehenden Autobahnanschluss an der Siegburger Straße auch nach Fertigstellung des neuen Anschlusses offen zu halten. Der Bund sieht das anders, weil ihm der Abstand zwischen beiden Auffahrten zu gering ist.
  • "Wenn diese Anschlussstelle geschlossen werden sollte, dann müssen unsere Lastwagen von Pützchen über die Pützchens Chaussee, Siegburger-, Königswinterer- bis zur Maarstraße quer durch Beuel fahren. Das gilt auch für viele andere Unternehmen.
  • Diese zusätzliche Verkehrsbelastung kann doch niemand wollen", erklärte ein Spediteur. Kelber sieht eine kleine Chance für den Fortbestand beider Auffahrten: "Der Bund will den Anschluss Siegburger Straße erst dann schließen, wenn die B56 in Höhe der Firma Kautex verbreitert worden ist. Und das kann noch etwas dauern. Deshalb gibt es die Chance, dass sich beide Auffahrten im Verkehrsnetz bewähren können."
  • Beim Fertigstellungstermin für den neuen Anschluss wollte Kelber sich nicht festlegen: "Das habe ich schon mal getan und Unrecht gehabt." Stadtplaner Isselmann geht davon aus, dass die Bürgerbeteiligung für das Planfeststellungsverfahren im Frühjahr 2014 beginnen wird.
  • Das Thema habe sich noch mal verzögert, weil der Bund eine gemeinsame Planung für den Anschluss, die Verbreiterung der Autobahn in diesem Abschnitt auf sechs Spuren plus Standspur und den erforderlichen Lärmschutz vorlegen will, so Isselmann.
  • Zur S13: Kelber und Florian Kalff, Geschäftsführer des VW-Entfallteilediensts, sind wegen der umstrittenen Finanzierung der Schnellbahnlinie aneinander geraten. Kelber geht davon aus, dass Bund, Land und Deutsche Bahn sich auf eine Kostenverteilung und einen zeitnahen Mittelfluss verständigen werden.
  • Kalff hingegen ist der Überzeugung, dass der Bau der S13 an diesem Thema scheitern wird. Kelber: "Sie informieren die Bürger bewusst falsch." Rhein-Sieg-Eisenbahn-Geschäftsführer Reiner Bohnet berichtete, dass die S13-Trasse zwischen Troisdorf und Beuel zweispurig und zwischen Beuel und Oberkassel einspurig gebaut werden soll - und zwar grundsätzlich auf der östlichen Seite der bereits bestehenden Gleise.
  • Eine Frau fragte Kelber: "Warum benötigen wir überhaupt die S13?" Antwort: "Dadurch wird das ÖPNV-Angebot auf der Schiene deutlich verbessert. Außerdem ist Bonn die einzige deutsche Großstadt ohne S-Bahn-Anschluss."
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