Theater Uhu in Beuel Schauspielprobe einmal hautnah

BEUEL · "Schön, dass Sie da sind. Wir freuen uns über Ihre Neugierde!", begrüßte der Regisseur Volker Maria Engel die Besucher im Proberaum der Brotfabrik und ließ seine Schauspielgruppe sogleich mit den Proben beginnen.

 Eine Szene aus dem Stück "Der Besuch der alten Dame" probten die Mitglieder des Theaters Uhu jetzt vor Publikum.

Eine Szene aus dem Stück "Der Besuch der alten Dame" probten die Mitglieder des Theaters Uhu jetzt vor Publikum.

Foto: Max Malsch

Gespannt verfolgten die Besucher, wie die sechs Schauspieler vom Theater Uhu eine Szene ihres neuesten Stücks probten und sich dabei vom Regisseur Verbesserungsvorschläge geben ließen. Zum deutschlandweit ersten Tag der Theaterpädagogik lud die "Mehrgenerationen-Theatergruppe" Theater Uhu für Freitag interessierte Gäste zur offenen Probe in das Studio der Brotfabrik ein. Erstmalig konnten Besucher die U100-Theatergruppe bei der Probe beobachten und dabei einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die sechs Schauspieler im Alter von 50 bis 70 Jahren probten eine Szene des Stücks "Der Besuch der alten Dame", das am 16. April 2015 Premiere hat. Damit beteiligte sich die Theatergruppe an dem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto "Mehr Drama Baby!", um die vielfältige Arbeit der Theaterpädagogen bekannter zu machen. Initiiert durch den Bundesverband Theaterpädagogik (BuT) fanden an dem Aktionstag rund 125 Veranstaltungen in mehr als 80 Städten statt.

"Die Brotfabrik hat ja schon viele Fans, aber mit dieser Aktion können wir auch unsere Theatergruppe noch etwas bekannter machen", sagte Christiane Goepel, Produktionsleiterin von Theater Uhu. Seit der Gründung im Herbst 2008 habe die Gruppe schon sieben Produktionen erfolgreich aufgeführt und sei bereits zweimal nominiert worden.

Uhu nennt sich die Truppe, was selbstironisch für "unter Hundert" steht, aber gleichzeitig auch deutlich machen soll, dass es nach unten keine Altersgrenze gibt. "Wenn ich sie bei den Proben ärgern will, dann nenne ich sie Seniorengruppe", sagte Volker Maria Engel lachend. Der Großteil der teilnehmenden Schauspieler stehe aber noch voll im Berufsleben, und deshalb müsse er jedes Theaterstück immer an die Anzahl der Schauspieler anpassen. Neue Schauspieler seien bei jedem neuen Stück daher immer willkommen.

"Ich wollte mir das einmal angucken, weil ich keine Ahnung habe, wie das hier so abläuft", sagte Besucherin Ursula Richter aus Aegidienberg. Sie interessiere sich fürs Theaterspielen und könne sich vorstellen, bei der Theatergruppe in Zukunft mitzumachen. "Das sind ja auch alles ältere Leute", fügte sie freudig hinzu. Den anderen Besuchern schien die offene Probe der heiteren U-100- Theatergruppe ebenfalls zu gefallen. "Toll, dass man bei sowas mal dabei sein darf", sagte eine Besucherin aus Bonn.

Der Aktionstag

Der Bundesverband Theaterpädagogik (BuT) hatte zum ersten bundesweiten Aktionstag aufgerufen, um die Öffentlichkeit auf die theaterpädagogische Arbeit in Deutschland aufmerksam zu machen. Unter dem Motto "Mehr Drama Baby!" fanden am vergangenen Wochenende rund 125 Veranstaltungen in mehr als 80 Städten statt. Interessierte konnten Workshops, Proben oder schulinterne Aufführungen besuchen und so die vielfältige Arbeit der Theaterpädagogen näher kennenlernen. Die Menschen sollten erfahren, dass Theaterpädagogen an den unterschiedlichsten Orten, wie Kindergärten, Universitäten, Kliniken oder Kinder-, Jugend- und Seniorenzentren, aktiv sind. Darüber hinaus konnten und sollten sich die Besucher an der Diskussion über bessere Voraussetzungen für das Gelingen theaterpädagogischer Aktivitäten und Projekte beteiligen.

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