Beim Nepomuk-Denkmal Schiffer-Verein in Beuel beflaggt erstmals wieder seinen Fahnenmast

Beuel · Der Schiffer-Verein hat nach zwei Jahren wieder seinen Fahnenmast beim Nepomuk-Denkmal geflaggt. Mit aufgezogen wurden auch die Flaggen der Ukraine und von Tibet. Der Schiffer-Verein ist besonders stolz darauf, eine Vielzahl von Traditionsflaggen in seinem Fundus zu haben.

Beim Nepomuk-Denkmal: Schiffer-Verein in Beuel beflaggt erstmals wieder seinen Fahnenmast
Foto: Rainer Schmidt

Endlich war es nach zwei Jahren wieder soweit: Dass Anhissen des Schiffer-Verein Beuel 1862, das sich seit Jahrzehnten zu einem traditionellen „Spektakel“ am Beueler Rheinufer entwickelt hatte, fand am Ostersamstag bei „Beueler Wetter“, sprich herrlichem Sonnenschein, wieder statt. Der Schiffermast am Nepomuk-Denkmal ist jetzt mit allem, was der Flaggenfundus des Vereins zu bieten hat, geschmückt.

Wie vor der Corona-Pandemie setzte sich ein kleiner Festzug vom Haus des Käpt’ns, wie der Vorsitzende des Schiffer-Vereins genannt wird, Reiner Burgunder Richtung Rhein in Bewegung. Vorne dran die Tragfahne des Vereins und der dem Verein treu verbundene Dudelsackpfeifer Martin Fischer, den man unter anderem von den Bläck Fööss kennt. Mit dabei war auch eine Mutter mit ihrem Sohn aus der Ukraine, die erst vor wenigen Tagen in Beuel angekommen waren, sowie die mit dem Schiffer-Verein befreundete Fischereibruderschaft Bergheim.

„Begrüßt wird der Festumzug am Schiffermast durch den ‚Mobilen Beueler Glocken-stuhl‘, bespielt von den Beierleuten Ariane Toffel und Georg Wagner, die auch die Carilloneure von St. Josef sind“, so Burgunder und fügt dem GA gegenüber rheinisch-katholisch-ironisch hinzu: „Eigentlich dürften die Glocken gar nicht da sein, denn in der Osterwoche halten sie sich der Legende nach in Rom auf, um erst in der Osternacht wieder vor Ort zu läuten. Für uns haben sie einen kürzeren Schleichweg über die Alpen genommen, um ein paar Stunden früher als üblich beim traditionellen Anhissen bebeiert werden zu können.“

Mit einem donnernden „Mit Gott voraus!“, dem klassischen Gruß der Beueler Schiffer, wurde die letzte Bahn der insgesamt gut 40 Wimpel, Flaggen und Fahnen am Mast hochgezogen. Mit aufgezogen wurden auch die Flaggen der Ukraine und von Tibet. Letztere steuert immer Frau Christel Orizu bei.

Der Schiffer-Verein ist besonders stolz darauf, eine Vielzahl von Traditionsflaggen in seinem Fundus zu haben. Die Beflaggung wird unterschieden in einer Alltagsbeflaggung und einer großen Beflaggung an Festtagen. Beim Tod einer Schifferschwester oder eines Schifferbruders wird der schifffahrtsübliche Trauerwimpel, schwarzer Grund mit weißem Kreuz, gehisst.

„Der Schiffermast in Beuel, der alle grüßt, die auf der Sonnenseite Bonns am Beueler Rheinufer flanieren oder mit einem Schiff auf dem Rhein fahren, gehört mit seinen zwölf Meter Höhe und seiner Breite von fünf Metern, seiner Gaffel und seiner Rahe zu den schönsten am Rhein. Er ist mit seinen vielen bunten Tüchern eine Landmarke und viel fotografiertes Motiv der Beueler Skyline“, beschreibt der Käpt’n den Stolz des Vereins.

„Auf Initiative der verstorbenen Schifferbrüder Albert Hallitzky und Uwe Linzbach sowie mit tatkräftiger Unterstützung mittelständischer Unternehmen wurde der Mast anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Vereins im Mai 1987 am Beueler Rheinufer errichtet“, berichtet Claus Werner Müller, Pressesprecher der Schiffer. Im Zuge der Neugestaltung des Beueler Rheinufers wurde der Schiffermast an seinem heutigen Standort im Jahre 2008 neu aufgestellt.

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