Kardinal-Frings-Gymnasium Beuel Schüler lernen spielerisch, das Klima zu schützen

Beuel · Die Verbraucherzentrale macht mit Bildungsexperten Station am Kardinal-Frings-Gymnasium. „Warm-up! Wissensspiele rund um Wärme“ heißt das Bildungsangebot der Verbraucherzentrale.

re Herpertz

re Herpertz

Foto: Max Malsch

Nach dem Sport duscht Timo gerne. Soweit löblich. „Aber ich habe nie darüber nachgedacht, dass ich durch langes Duschen der Umwelt schade“, sagt der Schüler der 5c des Kardinal-Frings-Gymnasiums (KFG). Nach zwei Doppelstunden mit Bildungsexperten der Verbraucherzentrale NRW ist er klüger. „Ich weiß jetzt, dass fünf Minuten duschen energietechnisch am besten sind“, so Timo.

Zwei Tage lang haben die Zehn- und Elfjährigen des Beueler Gymnasiums ihre Kenntnisse zum Thema Energiesparen vergrößert. „Warm-up! Wissensspiele rund um Wärme“ heißt das Bildungsangebot der Verbraucherzentrale. Dank einer Förderung durch Land, EU und Stadt ist es für die Schulen in Bonn kostenlos. Was die Schüler gelernt haben, können sie direkt anschließend in einem Wettbewerb testen.

In der Schulaula tritt zunächst Fünftklässler Niklas gegen Sophie Schetke, Vorsitzende des Bonner Klimaschutzbeirates, an. Drei Stationen müssen die beiden meistern. An Brett 1 gilt es, schnellstmöglich die richtige Anzahl an Energiesäckchen in eine Waagschale zu werfen. „Das soll zeigen, wie viel mehr Energie man beim Duschen verwendet, wenn man statt fünf zum Beispiel 20 Minuten drunter stehen bleibt“, sagt Stephan Herpertz von der Verbraucherzentrale NRW in Bonn. Man könne zudem Geld sparen, so der Energieberater: „Bei einem elektrischen Durchlauferhitzer kostet jede Minute zehn Cent.“

Zum Händewaschen und Zähneputzen reicht kaltes Wasser, das symbolisiert die zweite Station. Aber wie muss der Wasserhahn stehen? Niklas ist auch hier besser als Schetke. „Immer ganz auf kalt drehen, bevor man ihn öffnet“, rät Herpertz. In der mittleren Position könne nämlich trotzdem der Durchlauferhitzer anspringen. Am dritten und letzten Board lautet das Thema „Heizung“. Wer dreht den Thermostatkopf auf die korrekte Stufe für die gewünschte Raumtemperatur? Niklas zögert keine Sekunde, wählt die 3 (19/20 Grad) und hat damit alles richtig gemacht. Bei den anschließenden Schülerpaarungen läuft alles ähnlich glatt ab. Klassenziel erreicht, könnte man sagen.

Schetke gibt sich als faire Verliererin. „Ihr seid ganz klar echte Energieeinspar-Profis“, sagt sie. Solche Aktionen unterstütze der Klimabeirat gerne, dienten sie doch der besseren Kommunikation eines an sich technischen Themas. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geodäsie sieht Bonn schon gut aufgestellt: „Es gibt viele Nichtregierungs-Organisationen und Vereine, die sich mit nachhaltigem Leben und dem Klimawandel auseinandersetzen.“

Jeder KFG-Schüler hat irgendeine Erkenntnis mitgenommen aus den Unterrichtseinheiten. Lukas aus der 5c hat nun noch mehr Argumente, seiner Mutter das lange Lüften auszureden. „Meine Mutter wäscht Plastiktüten immer aus, damit wir sie nochmal verwenden“, erzählt Clara aus der 5d. Noch besser sei es, auf Plastik ganz zu verzichten, weiß sie nun. Ihre Klassenkameradin Eva ist immer noch beeindruckt von sie erschreckenden Zahlen. „Das Erdöl reicht nur noch 40 Jahre, Erdgas 60 und Kohle 170 Jahre.“ Und dann? Das können die Schüler (noch) nicht beantworten. „Aber wir werden die Umwelt mehr schützen, damit wir nicht so viel verbrauchen“, skizziert Eva einen gangbaren Weg.

Schulen, die ebenfalls Interesse an der Aktion „Warm up!“ haben, können sich bei Stephan Herpertz von der Verbraucherzentrale NRW unter 0228/88683805 melden oder per Mail an bonn.energie@vz-nrw.de wenden.

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