Kardinal-Frings-Gymnasium Schülerinnen entwickeln ein Kosmetikpad

BEUEL · Selbstbewusst und strahlend erzählen Gloria (17), Vivienne (16), Olivia (17), Bettina (17) und Annika (16) von ihrer Geschäftsidee beim internationalen Wettbewerb "business@school".

 Gloria, Vivienne, Olivia, Bettina und Annika demonstrieren, wie ihr Kosmetikpad funktioniert.

Gloria, Vivienne, Olivia, Bettina und Annika demonstrieren, wie ihr Kosmetikpad funktioniert.

Foto: Gerlind Schabert

"Zuerst war es schwer, etwas zu finden, was es noch nicht gibt. Wir haben dann bei der Recherche unsere Mitschüler eingespannt", erklärt Olivia. "Dabei erzählte uns eine Freundin, dass sie Probleme beim Make-Up auftragen hätte."

Oft bildeten sich Rückstände auf Kleidung oder die Hände seien voller Make-Up. So entwickelten die fünf Schülerinnen des Kardinal-Frings-Gymnasiums ein Tuch zum schnellen und gleichmäßigen Auftragen mit dem Namen "Jolie". Die Make-Up-Pads funktionieren wie Bräunungstücher. In den Pads ist das Make-Up auf einer Seite enthalten und kann leicht aufgetragen werden. "Die Finger bleiben sauber, und weil es Einmaltücher sind, ist es viel hygienischer als normale Make-Up-Schwämme", fügt Vivienne hinzu.

Mit ihrer Geschäftsidee konnten die fünf Schülerinnen die Jury mit Mitgliedern von Ford, Deutsche Post DHL und Rewe überzeugen. Beim Regionalfinale NRW Süd belegten sie den zweiten Platz und setzten sich gegen 90 Schulen durch. Nur das Team "Fruity Fresh" der Erzbischöflichen Liebfrauenschule aus Köln konnte sich vor "Jolie" platzieren. Mit einer Obstschale, die durch UV-C-Dioden Schimmelpilze und Bakterien daran hindert, sich auf Obst auszubreiten, gelang ihnen der Sieg. "Unser Produkt war laut Jury für den Premium-Markt zu teuer und die Kosten für das Marketing zu hoch. Nur deshalb sind wir nicht Erster geworden", erklärt Annika.

Enttäuscht ist die Gruppe trotzdem nicht. Zwar hätten sie viel Zeit außerhalb der Schule investiert, aber auch einiges dazugelernt. "Vor vielen Menschen zu stehen und seine eigene Idee vorzustellen, hat uns angespornt, so dass wir von Präsentation zu Präsentation besser geworden sind", erzählt Annika. So seien sie viel sicherer in ihrem Auftreten geworden. "Sogar die Kollegen haben mir gesagt, dass die Mädchen selbstbewusster und überzeugender bei ihren Vorträgen sind als noch zu Beginn des Halbjahres", so Lehrer Markus Lackmann, der die Teilnahme an business@school betreut.

Und weil die Idee vom Make-Up-Tuch "Jolie" viele Unterstützer gefunden hat, wollen die Schülerinnen ihre Idee in Zukunft weiterverfolgen. "Demnächst treffen wir uns mit einer Parfümerie in Bonn, um über unser Produkt zu sprechen", sagt Gloria. "Wir werden unsere Idee nicht aus den Augen verlieren." Seit zwölf Jahren macht die Schule beim Wettbewerb mit und konnte in der Vergangenheit mehrmals unter den besten drei in der Region landen.

business@school

Das Projekt ist eine Initiative der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG). Im laufenden Schuljahr 2013/2014 nahmen mehr als 2000 Schüler der Klassen 10 bis 12 an Schulen mit gymnasialer Oberstufe teil. Zehn Monate lang beschäftigen sich die Schüler mit Wirtschaftsthemen wie Bilanzen und Cash-Flow, Präsentationstechniken und Teamarbeit. Begleitet werden sie von einem Lehrer als Projektleiter und Vertretern aus der Wirtschaft.

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