Geschenkaktion in Beuel Schützen besuchen Senioren zu Hause
Pützchen · Die Schützen von Pützchen haben 300 alte Menschen mit Hausbesuchen überrascht, bei denen sie Weihnachtsgeschenke verteilten.
20 Schützen der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Pützchen haben am Samstag Bewohner von Pützchen und Bechlinghoven besucht, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, um diese mit einer Weihnachtstüte zu überraschen. Die Schützen sind eng mit der katholischen Kirche verbunden und teilen christliche Wertvorstellungen. „Die Tradition trotzt den Krisen“, sagte Schatzmeister Frederick Geitel. Die vergangenen Paketaktionen hatten schwierige Bedingungen: „Lockdown, Kontaktbeschränkungen und Co. Wir sind stolz, dass der Verein personell gut durch die Krise geführt wurde und die Paketaktion mit der gewohnten Schützenstärke wieder durchgeführt werden konnte.“
300 Tüten wurden an die ältere Bevölkerung überreicht. Die Paketaktion machen die Schützen bereits seit 1967. In den Tüten befindet sich Herzhaftes und Süßes. Der Warenwert liegt bei etwa zehn Euro. Die Finanzierung wurde durch eine Sammlung bei Pützchens Markt sichergestellt. „Hier gilt unser Dank allen Besuchern und Schaustellern, die uns dieses Jahr wieder unterstützt haben“, sagte Geitel. Die Schausteller hätten schwere Jahre hinter sich, weshalb auch sie von den Schützen ein Präsent erhielten.
Plausch in der Wohnung
Der vierte Adventssamstag ist der Tag, den etliche Ältere erwarten, was durch viele Dankschreiben an die Bruderschaft bestätigt wird. Oft werden die Schützenbrüder auf einen Plausch in die Wohnungen gebeten. Eine Frau sagte: „Es ist nicht allein die Tüte mit Lebensmitteln, es ist das kleine nette Gespräch, was ich mit den Schützen führen kann“.
Durch die Einnahmen des montäglichen Köttzuges an Pützchens Markt werden durch die Schützen auch die Kindergärten und Schulen im Ort unterstützt. „Der Brauch ist generationenübergreifend“, so Geitel. Auch das Altenheim bekommt eine Spende für seine Bewohner. Kötten sagt man im Rheinland, wenn Kinder am Martinstag singend und um Süßigkeiten bittend mit ihren Laternen durch die Straßen ziehen. Das Wort entstammt dem lateinischen quaeso/quaestum, was mit „dringlich bitten“ übersetzt werden kann.
Die bewährte Tradition wollen die Schützen in die Zukunft führen. Norbert Rösner als 2. Brudermeister (Vorstand) hat die Aktion federführend organisiert: „Wir fragen bei der Stadt Bonn nach Namenslisten.“ Die 300 Christstollen in den Geschenktüten hatte er bereits Ostern in Auftrag gegeben.