18-Jähriger angeklagt, Komplize ist flüchtig Schwere räuberische Erpressung

BONN · Gebrochene Rippen, Platzwunden, Prellungen: Übel zugerichtet wurde ein Autohändler aus Beuel bei einem nächtlichen Überfall. Demnächst wird sich einer der beiden mutmaßlichen Täter vor dem Jugendschöffengericht verantworten müssen.

 Wer kennt diesen Mann, fragt die Bonner Polizei. FOTO: POLIZEI

Wer kennt diesen Mann, fragt die Bonner Polizei. FOTO: POLIZEI

Die Staatsanwaltschaft hat den in Untersuchungshaft sitzenden 18-Jährigen wegen Raubes, versuchter schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Sein Komplize wird mit einem Fahndungsfoto immer noch von der Polizei gesucht.

Der 18-Jährige und sein Komplize sollen in der Nacht auf den 23. November 2014 auf dem Firmengelände an der Maarstraße eingedrungen sein und gehofft haben haben, in einem Container fette Beute machen zu können. In dem Container schlief in jener Nacht der 63-jährige Geschäftsmann.

Die Angreifer zogen ihm laut Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen sofort ein T-Shirt über den Kopf und umwickelten es mit Klebeband. Anschließend sollen sie den Mann gefesselt und brutal zusammengeschlagen haben.

Damit der Geschäftsmann ihnen die Zahlenkombination für den Tresor verrät, sollen die Räuber ihn mit einer nach Petroleum riechenden Flüssigkeit übergossen und dann gedroht haben, ihn anzuzünden. Als sich der Mann weigerte, wurde er laut der Anklage weiter mit Schlägen bedacht, bis er bewusstlos wurde.

Ohne den Inhalt des Safes, dafür mit dem Handy und dem Portemonnaie des Opfers, in dem laut dem 63-Jährigen 1700 Euro steckten, sowie mit einem Fernseher sollen die Räuber den Container verlassen haben. Für die Flucht besorgten sie sich anscheinend die Schlüssel zu einem Geländewagen des Autohändlers im Wert von 70 000 Euro.

Der 18-Jährige sitzt in U-Haft und bestreitet die Tat

Dies könnte dem vorbestraften 18-Jährigen, der die Begehung der Tat bislang bestreitet, in dem Indizienprozess zum Verhängnis werden: Die Räuber sollen den Luxuswagen nach der Tat in Königswinter abgestellt und dann in einer benachbarten Tankstelle eingekauft haben.

Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen laut Volkhausen, wie sich zwei Personen aus der Richtung des geparkten Autos nähern. Da es auch auf dem Firmengelände in Beuel Überwachungskameras gibt, kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass die beiden Personen aufgrund der gleichen Kleidung die Räuber sein müssen. Belastet wird der Angeklagte zudem durch Fingerabdrücke, die am Tatort gefunden wurden.

Der zweite Täter wurde ebenfalls im Verkaufsraum der Tankstelle fotografiert. Trotz intensiver Fahndung konnte er bisher nicht identifiziert werden. Die Ermittler fragen deshalb ein weiteres Mal: Wer kennt den Mann auf dem Foto? Hinweise nimmt die Polizei unter 0228/150 entgegen.

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