Städtischer Bäder-Sparkurs Schwimm- und Sportfreunde wollen "Bütt" übernehmen

BEUEL · Der städtische Bäder-Sparkurs hat in den vergangenen Monaten zu vielen Anregungen, Ideen und Vorschlägen aus der Sportszene geführt. Jetzt liegt der Stadt Bonn ein konkretes Angebot vor: Die Schwimm- und Sportfreunde (SSF) Bonn wollen ab 2016 die Trägerschaft der "Beueler Bütt" übernehmen.

 SSF-Chef Lutz Thieme und Vereinsgeschäftsführerin Maike Schramm diskutieren nochmals über ihr Angebot an die Stadt.

SSF-Chef Lutz Thieme und Vereinsgeschäftsführerin Maike Schramm diskutieren nochmals über ihr Angebot an die Stadt.

Foto: Max Malsch

Hinter dem angestrebten Trägerwechsel steckt ein größeres Maßnahmenpaket, das die SSF vor einigen Tagen Sportdezernent Martin Schumacher vorgelegt haben. "Auslöser für unser aktuelles Angebot ist die im Vorjahr von der Stadt ausgesprochene Kündigung für die von uns betriebene Schwimmhalle im Sportpark Nord", erklärte SSF-Vorsitzender Lutz Thieme im Gespräch mit dem GA.

Die Fachverwaltung habe dem Verein mitgeteilt, dass die derzeitige Kostensituation im Bad des Sportparks Nord eine um 250.000 Euro höhere Beteiligung der SSF zur Folge haben muss, so Thieme. "Wir würden dann für die Trägerschaft statt 300.000 Euro 550.000 Euro zahlen. Das können wir nicht stemmen, zumal wir nicht wissen, ob die Stadt eine Sportstättennutzungsgebühr einführen wird und wie sich die Kostenverteilung für die OGS-Träger entwickeln wird", sagte SSF-Geschäftsführerin Maike Schramm.

Die SSF-Verantwortlichen haben sich daraufhin zusammengesetzt und überlegt, wie die finanzielle Herausforderung zu meistern ist. "Wir akzeptieren, dass die Stadt Kosten sparen muss und deshalb haben wir ein Paket entwickelt, von dem wir glauben, dass es sowohl die Stadtkasse als auch unsere Vereinskasse entlasten wird", betonte Thieme, der als Professor für Sport-Management bei der Hochschule Koblenz tätig ist. Das Angebot der SSF:

  • Übernahme der Trägerschaft der "Beueler Bütt". Folge: Einsparungen bei den Personalkosten und Mehreinnahmen durch die Eintrittsgelder und mögliche neue Vereinsmitglieder. Die SSF wollen das Schwimmbad in der Goetheallee im Gegensatz zum Becken im Sportpark Nord als öffentliches Hallenbad betreiben.
  • Übernahme der Trägerschaft der Sporthallen im Sportpark Nord. Folge: Steigerung des Angebots für SSF-Mitglieder und Einsparungen bei den Personalkosten.
  • Verzicht auf 10.000 Euro, die die Stadt eigentlich für das Schulschwimmen im Sportpark-Nord an die SSF überweisen müsste.

"Diese Maßnahmen ergeben umgerechnet eine Ersparnis in Höhe von 220.000 Euro für die Stadt. Das haben wir seriös berechnet und mit Zahlenmaterial belegt. Jetzt muss die Stadt entscheiden, ob sie mit unserem Angebot klar kommt", sagte Thieme. Dieses Angebot an die Stadt wird aller Voraussicht nach für die SSF-Mitglieder eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge zur Folge haben. Schon jetzt würden alle SSF-Mitglieder eine Art Solidaritätsbeitrag für den Sportpark Nord mitbezahlen - "das gehört nun mal zu unserer Vereinsphilosophie dazu", so Thieme. Der Verein benötigt mindestens einen Fünf-Jahres-Vertrag für die "Beueler Bütt" und einen deutlich längeren für den Sportpark Nord. Eine Entscheidung soll laut Thieme im Mai fallen.

"Beuler Bütt"

Das städtische Hallenbad in der Goetheallee bietet ein Mehrzweck- und ein Lehrbecken. Es stehen Unterwasser-Massagedüsen und eine Wasserschütte zur Verfügung. Außerdem gibt es eine privat betriebene Sauna- und Massageabteilung, eine Terrasse und eine Liegewiese. Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder und Jugendliche. Badleiter Jürgen Stoll ist unter Tel. 0228 462253 zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort