Tipps für Senioren Sicher unterwegs mit der Gehhilfe

Beuel · Beim „Bonner Rollatortag“, zu dem Polizei, Stadt, Stadtsportbund, „Rahm Zentrum für Gesundheit“ sowie der Verkehrsverbund und die Stadtwerke am Mittwoch nach Beuel eingeladen hatten, sollten Senioren den sicheren Umgang mit Gehhilfe und Rollstuhl trainieren.

 Sandra Horschle erklärt Josi Maier wie man mit dem Rolator leichter kleine Hindernisse überwinden kann.

Sandra Horschle erklärt Josi Maier wie man mit dem Rolator leichter kleine Hindernisse überwinden kann.

Foto: Benjamin Westhoff

Gerhard Grönke wartet meist angespannt an einer Bushaltestelle. „Es ist gar nicht so leicht, mit Rollator einzusteigen“, erzählt der 72-Jährige, der bereits seit fünf Jahren nicht ohne Gehhilfe das Haus verlässt. „Aber ich bin nun mal auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.“ Doch Ortrud Wittig von den Stadtwerken zeigt ihm jetzt, wie er bequem und vor allem sicher einsteigt: „Erst die Handbremsen betätigen, dann den Rollator leicht nach hinten ziehen bis die Vorderräder in der Luft sind, Bremsen lösen und hinein in die Bahn“, demonstriert sie Grönke und den anderen Senioren, die gestern zum „Fahrertraining“ auf den Beueler Bahnhofsvorplatz gekommen waren. „Sobald sie den Abstellplatz im Bus erreicht haben, sichern Sie ihren Rollator mit der Feststellbremse.“ In der Theorie weiß Gerhard Grönke bestens Bescheid. „Aber wenn die Türen aufgehen, dann werde ich hektisch“, gesteht der Sankt Augustiner.

Schmale Gehwege, stark befahrene Straßen, unterschiedlicher Bodenbelag – für Senioren oder Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, ist es nicht einfach, sich sicher im öffentlichen Verkehr zu bewegen. Beim „Bonner Rollatortag“, zu dem Polizei, Stadt, Stadtsportbund, „Rahm Zentrum für Gesundheit“ sowie der Verkehrsverbund und die Stadtwerke am Mittwoch nach Beuel eingeladen hatten, sollten Senioren den sicheren Umgang mit Gehhilfe und Rollstuhl trainieren.

„Jeder ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich. Auch Senioren oder Menschen mit Handicap“, betont Wittig. „Im Rahmen des Rollatortags wollen wir Senioren in ihrer Mobilität und ihrem Selbstvertrauen stärken, sie fit machen für eine sichere Fahrt mit Bus und Bahn. Denn Mobilität ist Lebensqualität und Lebensfreude“, so die SWB-Mitarbeiterin.

Mit kleinen Übungen fit halten

Nach dem zweiten Versuch steigt Grönke schon richtig flott in den Bus. Nur noch das Gefährt abstellen und hinsetzen. „Aber auf keinen Fall auf den Rollator“, mahnt die Mitarbeiterin. „Setzen sie sich auf einen freien Platz in der Nähe.“ Doch die sind meist besetzt, beklagt der 72-Jährige. „Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sie die Sitze in der Nachbarschaft markieren würden. Dann wüsste jeder Fahrgast, dass diese Plätze für Passagiere mit Rollator reserviert sind“, schlägt er dem SWB-Team vor.

Das Aussteigen funktioniert meist besser. „Einfach den gleichen Ablauf nach hinten abspulen. Die Bremsen werden wieder genauso eingesetzt“, erklärt Wittig geduldig. „Sie müssen den Rollator einfach so steuern, wie sie früher einen Kinderwagen gelenkt haben“, gibt sie den Senioren mit auf den Weg. „Nah, dann haben wir Frauen endlich mal einen Vorteil gegenüber den Herren“, lacht die 83-jährige Elfriede Hans und lenkt ihren Rollator sicher über einen Hindernisparcours.

An einem anderen Stand informierte an diesem Tag das Haus der Bonner Altenhilfe über verschiedene Betreuungs- und Hilfsangebote in der Stadt. Währenddessen zeigten Mitarbeiter des Stadtsportbundes, wie man sich auch im Alter mit kleinen Übungen fit hält.

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