Großbaustelle am Rathaus Sieben Monate Zeitverlust aufgeholt

Beuel · Das neue Facharztzentrum an der Friedrich-Breuer-Straße nimmt allmählich Konturen an. Fast täglich wächst das Gebäude ein Stück weiter aus der Baugrube neben dem Rathaus heraus. "Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen wir jetzt gut voran. Wir haben den Zeitverlust wieder aufgeholt und sind voll im Ablaufplan", erklärte Werner Kreer, Generalplaner des Facharztzentrums.

 Jeden Tag ragt der Rohbau am Rathaus-Dreieck ein bisschen mehr aus der Baugrube hervor.

Jeden Tag ragt der Rohbau am Rathaus-Dreieck ein bisschen mehr aus der Baugrube hervor.

Foto: Max Malsch

Sieben Monate Zeitverlust mussten die Bauarbeiter in den vergangenen Wochen in Sonderschichten aufholen. Grund für die Verzögerung: Beim Ausheben der Baugrube sind die Arbeiter auf zahlreiche Versorgungsleitungen gestoßen, die in den Plänen entweder gar nicht oder an anderen Stellen verzeichnet waren. Dieses Phänomen galt sowohl für das sogenannte Rathaus-Dreieck als auch für die Rathausstraße.

"Das Leitungsmanagement musste völlig neu durchdacht werden. Die Versorgungsunternehmen haben selbstverständlich die Chance genutzt, ihre Leitungen zu erneuern und zu verlegen", sagte Kreer in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger. Die zusätzlichen Kosten werden zwischen dem Investor, der Facharztzentrum Projektbau GmbH in Köln, und den Versorgungsträgern aufgeteilt. "Alle Leitungsverlagerungen, die baustellenbedingt erfolgen müssen, werden vom Investor übernommen. Alle Sonderwünsche werden von der Stadt und den Stadtwerken gezahlt", so Kreer.

Mehrarbeit hat auch der Bodenaushub bereitet. In beiden Baufeldern - Rathausdreieck und Rathausvorplatz - musste mehr Erdboden als geplant entfernt werden, um die Betonpfähle zur Gründung des Neubaus platzieren zu können.

Mitte November soll nach Auskunft Kreers der Betondeckel auf der Tiefgarage vor dem Rathaus liegen. Dann sei das Baufeld 2 (Rathausvorplatz) wieder geschlossen. "Pünktlich zum Karneval wird der Rathausvorplatz wieder nutzbar sein", so der Planer. Allerdings wird der Rathaussturm an Weiberfastnacht 2013 trotzdem noch einmal am Beueler Rheinufer in Höhe des China-Schiffs ablaufen. Darauf haben sich nach GA-Informationen bereits die Stadt und der Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht verständigt. Grund: Der Veranstalter, die Stadt Bonn, lehnt den Rathausvorplatz als Austragungsort aus Sicherheitsgründen ab, weil rings um das Narrentreiben Baustellenbetrieb herrschen würde. Das sei bei der zu erwartenden Menschenmasse zu gefährlich.

Als Kulisse für den Weiberansturm am Beueler Rheinufer haben sich die Stadt und Obermöhn Ina Harder bereits während Pützchens Markt auf die Fassade des Irrgartens "Krumm & Schief Bau" geeinigt.

Die Großbaustelle an der Friedrich-Breuer-Straße soll den ganzen Winter hindurch vorangetrieben werden. Täglich sollen mehr als 40 Bauarbeiter dafür sorgen, dass der Neubau zum 1. Oktober 2013 an die Nutzer übergeben werden kann. Der Vollsortimenter Kaiser's wird dann auch das große Ladenlokal übernehmen. Laut Kreer liegt der Vermietungsstand derzeit bei mehr als 70 Prozent. Das Investitionsvolumen für das Facharztzentrum beträgt 19 Millionen Euro. Dazu zählt eine öffentliche Tiefgarage mit 125 Stellplätzen.

Im Dezember wird der Bauherr in der Bezirksvertretung Beuel die Gestaltungsplanung für die Außenanlagen am Rathaus und in der Rathausstraße vorstellen. Die Sitzung der Bezirksvertretung beginnt am Mittwoch, 5. Dezember, um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Beueler Rathauses.

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