Bezirksvertretung in Beuel Siegburger Straße soll am Pantheon eine Bedarfsampel bekommen

Beuel · Seit über sechs Jahren steht das Thema im Raum des Beueler Rathauses: die Errichtung einer Bedarfsampel an der Siegburger Straße in Höhe des Pantheons in Bonn.

 Die Siegburger Straße: Auch für Besucher des Pantheon-Theaters wäre eine Ampel hilfreich.

Die Siegburger Straße: Auch für Besucher des Pantheon-Theaters wäre eine Ampel hilfreich.

Foto: Benjamin Westhoff

„Es geht um die Sicherheit der Menschen, die dort jeden Tag mit dem Bus ankommen, abfahren und die Straße überqueren müssen“, sagte Ute Siegburg von der Bonner Werkstätten am Mittwoch im Beueler Rathaus, als sie ihren Bürgerantrag den Kommunalpolitikern vorstellte. Sie war stellvertretend für 400 Menschen mit Behinderung und gut 80 ohne Behinderung, die in den Bonner Werkstätten beschäftigt sind, in die Sitzung der Bezirksvertretung gekommen.

Worum geht es konkret? Obwohl die Werkstätten der Bonner Lebenshilfe in der Rhönfeldstraße liegen, würden die meisten Mitarbeiter jeden Morgen mit dem Bus über die viel befahrene Siegburger Straße zur Arbeit kommen, so Siegburg. Nach dem Ausstieg an der Haltestelle Pantheon bewältigen sie die gut 800 Meter zur Lebenshilfe zu Fuß. Jeden Morgen und Abend herrsche so reger Betrieb um die Haltestelle.

„Einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben motorische Behinderungen oder sind wahrnehmungseingeschränkt. Sie können nicht einfach allein über die Straße gehen. Gefährlich ist es auch, weil hier immer noch Tempo 50 gilt“, erklärte Siegburg vor der BV. Eine Bedarfsampel an der Bushaltestelle könnte ihren Weg um einiges sicherer machen: „Selbstständigkeit ist für unsere Beschäftigten sehr wichtig. Dazu gehört auch die eigenständige Nutzung des ÖPNV.“ Demnach gebe es Leute, die nur aufgrund der Tatsache, dass sie die Straße nicht allein überqueren können, einen Fahrdienst in Anspruch nehmen müssten. Siegburg: „Das ist eigentlich überflüssig.“

Für Gerhard Baumgärtel (Grüne) ist Siegburgs Bürgerantrag nachvollziehbar und wichtig, das erklärte er in der BV. Er verwies darauf, dass das Thema nicht neu sein. Bereits 2016 war die Ampel Gegenstand der Beratung im Rathaus gewesen. Ein Auftrag zur Umsetzung erfolgte damals jedoch nicht. „Es kann nicht sein, dass die Menschen dort nicht über die Straße kommen können“, kritisierte er. Demnach müsse das Projekt schnellstmöglich realisiert werden.

Auch Gäste des Pantheons betroffen

Auch Harald Kirsch vom Pantheon weiß um die Probleme der Werkstätten-Mitarbeiter. Wenn zur Hauptverkehrszeit auch noch viele Gäste des Pantheons an der Haltestelle ankommen würden, seien heikle Situationen beim Überqueren der Straße kaum zu vermeiden. Er macht in diesem Zusammenhang auf ein weiteres Problem aufmerksam: „An der Bushaltestelle in Richtung Stadt steht eine große Werbetafel. Sie verdeckt die Sicht auf die Straße massiv.“ So rege das Pantheon an, den Stellplatz der Tafel zu überdenken. Kirsch: „Vielleicht würde das die Situation kurzfristig schon etwas verbessern.“ Auch einen Zebrastreifen hält er für denkbar. „Bei allen Plänen, wichtig wäre nur, dass unsere Ausfahrt nicht blockiert wird“, so Kirsch.

Die Verwaltung hat aufgrund des Bürgerantrags die Bedarfsampel nun erneut geprüft und eine erste Planvariante erstellt. „Sofern eine Umsetzung aufgegriffen werden soll, müssen die Kosten für eine Lichtsignalanlage mit Tiefbauarbeiten auf ca. 80 000 bis 100 000 Euro angesetzt werden“, so die Verwaltung. Haushaltsmittel für den Doppelhaushalt 2023/2024 sein jedoch nicht angemeldet worden. Die Politiker stimmten in dieser Woche dennoch für die Annahme des Bürgerantrags.

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