Filmangebote zum Neujahr Silvesterprogramm goes online

Beuel · Das klassische Angebot in der Brotfabrik muss ausfallen. Deshalb soll es einen Ersatz im Internet geben.

 An der Kinokasse in der Brotfabrik: „Hausmeister“ Fritjof Becker (v.l.), „Programmdirektor“ Ulli Klinkertz und „Vorführer“ Bernhard Gugsch.

An der Kinokasse in der Brotfabrik: „Hausmeister“ Fritjof Becker (v.l.), „Programmdirektor“ Ulli Klinkertz und „Vorführer“ Bernhard Gugsch.

Foto: Rainer Schmidt

Alternativlos, aber nicht hilflos und erst recht nicht planlos, so beschreibt Ulli Klinkertz von der Bonner Kinemathek in der Beueler Brotfabrik die derzeitige Lage seines Kinos. „Das Kino in der Brotfabrik muss, wie alle anderen Kinos auch, geschlossen bleiben. So herrscht weiterhin für uns und viele andere kulturelle Veranstaltungsorte eine große Planungsunsicherheit“, sagt er. „Da wir in unserem gemütlichen Saal vorerst keine Kinofilme vor Publikum zeigen dürfen, verlegen wir ein bisschen von unserer Kernarbeit kurzfristig ins Internet“, kündigt er an.

Als kleiner Gruß aus der „Brotfabrik-Kino-Küche“ ist auf der Web­site www.bonnerkinemathek.de zum Abschluss eines schwierigen Jahres ein hundertprozentig unverseuchtes Silvester-Kurzfilmprogramm kostenlos zu sehen: ab 17 Uhr an Silvester bis um 23:59 Uhr am Neujahrstag.

Traditionell präsentiert das Kino an Silvester um 19:30 Uhr ein Programm, das hauptsächlich aus Kurzfilmen mit Stummfilm- und Slapstickszenen besteht. „Das kam bei unserem Publikum gut an und war immer sehr früh ausgebucht“, berichtet Klinkertz, der für dieses Kino verantwortlich zeichnet. Da man derzeit nicht öffnen darf, hat er sich mit seinem Vorführer Bernhard Gugsch zusammen überlegt, ein Kurzfilmprogramm im Internet anzubieten. Doch damit trat ein neues Problem auf: das der Rechte. Denn Filme im Internet, auch wenn sie auf der Homepage des Kinos gezeigt werden, können dann nicht nur von wenigen Personen gesehen werden, sondern jeder weltweit kann sie sich anschauen. „Das war uns zu heikel. Deshalb haben wir ein Programm mit lokalen Filmemachern, die wir kennen und die bei uns schon mal aufgetaucht sind, zusammengestellt.“ Die Angesprochenen waren mit der Idee einverstanden und haben ihre Filme spontan zur Verfügung gestellt. Das Programm wird mit Moderationen von und mit Gugsch und Klinkertz verbunden.

So ist von dem Bonner Filmregisseur und Kameramann Kai von Westermann ein Kurzfilm mit dem Titel „Mikesch“ zu sehen. „Ich mag gerne Katzen“, erzählt er. „Als Kameramann hat man immer Lust, sich in die Perspektive anderer hineinzudenken. Auch wenn man in dieser ‚Fingerübung‘ mit den Augen einer Katze die Umgebung sieht, eine Katze kommt in diesem Film nicht vor“, verspricht er, der hauptsächlich Sachgeschichten für die Sendung mit der Maus dreht.

Das Programm beginnt mit einem Kurzfilm von Guido Preuss und dem Brotfabrik-Kollegen Fritjof Becker, der als verantwortlicher Haustechniker hier den Hausmeister spielt. Es folgen Filme von Markus Sehr, Eva von Schweinitz, Kai von Westerman, Kyne Uhlig und Nikolaus Hillebrand sowie Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler. Letztere stellen den Bogen zum traditionellen Silvesterprogramm der Kinemathek wieder her, denn sie erzählen mit einer Kamera aus dem Jahr 1928 eine Geschichte im Stile eines alten Stummfilms, in dem man einige bekannte Stummfilmstars wiedererkennt. Als „Zugabe“ beschließen dann wieder Preuss und Becker das Programm, das mit einem Gag und dem Slogan „Brotfabrik unkaputtbar“ endet.

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