Beueler Rathausplatz Skateboard-Verbot auf dem Rathausplatz

Beuel · Skateboards sind auf dem Beueler Rathausplatz seit rund einem Jahr verboten. Doch dieses Verbot gilt längst nicht für jeden, wie jetzt auch Bezirksbürgermeister Guido Déus deutlich machte.

 Dürfen wohl auch in Zukunft auf dem Rathausvorplatz Skateboard und Inline-Skater fahren: Bente (10), Justus (8) und Etta (6) mit Mutter Bianca Quadt.

Dürfen wohl auch in Zukunft auf dem Rathausvorplatz Skateboard und Inline-Skater fahren: Bente (10), Justus (8) und Etta (6) mit Mutter Bianca Quadt.

Foto: Leif Kubik

„Das gibt's doch nicht“, dachte sich Bianca Quadt vor wenigen Tagen: Seit der Fertigstellung des neuen Rathausvorplatzes hatten ihre drei Kinder Bente (10), Justus (8) und Etta (6) Beuels neue gute Stube zum Spielen entdeckt und waren dort auch oft mit ihren Inline-Skates oder dem Skateboard unterwegs. „Aber plötzlich sollte das nicht mehr möglich sein“, fragte sich die junge Geschäftsfrau. Eine ältere Dame hatte sich beschwert und die Kinder auf entsprechende Verbotsschilder an den Lampenmasten auf dem Platz aufmerksam gemacht.

„Zuerst dachte ich, die seien neu, weil sie mir zuvor niemals aufgefallen waren“, so die 40-Jährige. „Mir wurde dann aber schnell gesagt, dass die Verbote dort bereits seit einem Jahr hängen“, erinnert sie sich. „Die Enttäuschung war riesig und ich habe kurzerhand einen Post auf Facebook veröffentlicht, in dem ich genau das kundgetan habe“, so Quadt weiter. Ihre Kinder hätten schnell die Idee gehabt, einen Brief an den „Chef vom Rathausplatz“ zu schreiben oder eine Demonstration mit Plakaten zu machen, heißt es in dem Eintrag auf ihrer Chronik.

Der „Chef vom Rathausplatz“ meldete sich dann aber ganz schnell von selber und ohne vorausgehende Demonstration bei Quadt: „Kein Kind, das dort Skaten lernt oder Skateboard (oder vergleichbares) fahren möchte, wird von Mitarbeitern der Verwaltung verjagt werden“, antwortete Bezirksbürgermeister Guido Déus kurzerhand ebenfalls über das soziale Medium. Das Schild bleibt, aber kleinere Kinder müssen sich nicht daran halten: Eine rheinische Lösung aus dem Bilderbuch.

Die Schilder seien vor über einem Jahr ohne politische Beteiligung von der Stadtverwaltung aufgehängt worden, nachdem sich der Rathausvorplatz zum Treffpunkt von Jugendlichen entwickelt habe, so Déus. Es gehe einzig darum, das Inventar des Platzes vor Beschädigungen zu schützen und zu verhindern, dass fortgeschrittene Skater Bänke oder das Geländer zum sogenannten „railen“ nutzten, bestätigte der Bezirksbürgermeister dem General-Anzeiger. Es gehe im Gegenteil ja gerade darum, Kindern das Spielen dort zu ermöglichen, präzisierte er seine Vorstellung.

Ganz glücklich sind Bente, Justus und Etta mit der Lösung allerdings noch nicht: „Was machen wir denn, wenn wir wieder angesprochen werden, dass wir hier nicht fahren dürfen“, wollen die drei wissen. Vielleicht könne man ja ein Zusatzschild mit dem Hinweis anbringen, dass die Kleinen auch rollend auf dem Platz unterwegs sein dürfen, wünscht sich ihre Mutter.

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