Zirkus- und Begegnungsfest im Stadtteil So bringen sich die Zugezogenen in Geislar ein

Geislar · Der Stadtteil Geislar wächst rasant. Viele junge Familien ziehen dort hin und engagieren sich auch im Bürgerverein. Die Verantwortlichen wollen deren Interessen künftig stärker berücksichtigen. Eine Gelegenheit zum Austausch bot ein Fest am Wochenende.

 Zahlreiche Angebote für Kinder gab es beim Bürgerfest in Geislar.

Zahlreiche Angebote für Kinder gab es beim Bürgerfest in Geislar.

Foto: Niklas Schröder

Seit vier Jahren lebt Matthias Busecke (43) mit seiner Familie im Neubaugebiet Geislar-West. Seine Nachbarschaft ist in wenigen Jahren rasant angewachsen. Ein Plus von 220 Wohneinheiten mit einem Bevölkerungszuwachs von bis zu 500 Menschen waren 2016 von der Stadtverwaltung prognostiziert worden. Hauptsächlich junge Familien haben seitdem ihre Häuser bezogen. Für sie hatte die Stadt eigens eine Kindertagesstätte mit 52 Betreuungsplätzen in der Liestraße errichten lassen.

Mittlerweile fühlen sich die Buseckes in Geislar gut integriert. „Der Bürgerverein bietet sehr viel an. Man muss einfach nur die Chance nutzen mitzumachen“, sagt der Familienvater. Mit dem TV Geislar habe man zudem viele Sportangebote vor der Haustür.

Auf bis zu 3000 Einwohner ist Geislar in den vergangenen Jahren angewachsen. Um Alteingesessene und Neuankömmlinge miteinander zu vernetzen, hat der Bürgerverein am Samstagnachmittag ein Zirkus- und Begegnungsfest am Vereinsheim des TV Geislar und der Feuerwehr veranstaltet. Von rund 600 Besuchern beim Spieletreff gingen die Organisatoren aus.

„Aus meiner Sicht sind die zahlreichen Veranstaltungen der Vereine mit einem großen Angebot für Kinder wesentlicher Bestandteil für die Integration von neuen Einwohnern“, erklärt Bernd Müller die Idee hinter dem Fest. „Unser Ziel ist es, dass sich die Neubaustrecke gar nicht erst als ,Dorf im Dorf‘ sieht, sondern als Neubaugebiet innerhalb eines Dorfes“, fügt der 2. Vorsitzende des Bürgervereins hinzu.

Geislarer freuen sich über das Fest

Bereits 2019 hatte der Verein deshalb ein Integrationsfest ausgerichtet, das ebenfalls gut besucht war. „Nach dreijähriger, pandemiebedingter Pause war das Feedback der Bürger auf die Vorankündigung der Veranstaltung ebenfalls äußerst positiv“, sagt Müller. „Im Neubaugebiet wohnen viele Familien, die alle die gleiche Lebenssituation haben und bei solchen Festen können sie sich vernetzen“, erklärt Busecke. Für Kinder und Erwachsene sei eine lebendige Nachbarschaft wichtig. „Zumeist kennt man die Leute ja nur vom Sehen, aber bei dem Fest kommt man auch mal länger ins Gespräch“, freut sich Busecke.

Solche Treffen der Nachbarschaft hat Sonja Rudnik (36) in den vergangenen Jahren schmerzlich vermisst. Ein Straßenfest habe man zwar angepeilt – wegen Corona konnte aber auch das nicht umgesetzt werden. „Es ist einfach schön, wenn man alle Leute wiedersieht und neue Bekanntschaften schließt“, sagt die Mutter von drei Kindern.

Familie Rudnik gehörte zu den ersten Bewohnern des Neubaugebiets und kennt deshalb viele in der Nachbarschaft. „Es ist ein kinderfreundliches Wohngebiet. Wir fühlen uns als Familie in Geislar sehr wohl“, sagt Rudnik. Grund dafür sei auch die gute Arbeit, die die Ortsvereine in Geislar leisteten, lobt die Mutter. „Da ist für die ganze Familie etwas dabei.“ Und generell gilt: „In Geislar sind alle herzlich willkommen“, findet Rudnik.

Die Zugezogenen engagieren sich im Bürgerverein

„Wir beobachten, dass sich Bewohner aus dem Neubaugebiet zunehmend in Geislar engagieren“, sagt Müller. Der Bürgerverein etwa habe in den vergangenen Jahren „sehr viele Mitglieder aus dem Neubaugebiet“ hinzugewinnen können. „Drei unserer Vereinsvorstände kommen aus dem Neubaugebiet und beteiligen sich aktiv an der Erreichung unserer Vereinsziele, unter anderem auch an der Organisation des Zirkus- und Begegnungsfestes“, sagt Müller.

Für den Bürgerverein sei wichtig, bei der Festsetzung von Zielen und Planungen auch die Interessen der hauptsächlich jungen Familien zu berücksichtigen. „Dies erfordert einen engen Dialog miteinander“, erklärt Müller. Im Kulturangebot besteht aber noch Entwicklungsbedarf, meint der Geislarer: „Beispielsweise ein gemischter Chor mit unterschiedlichen Repertoires wie Musical, 80er Jahre, Filmmusik und ein Kinderchor, in dem pädagogisch geschulte Verantwortliche musikalische Konzepte anbieten.“

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