Gelbe Farbenpracht Späte Rapsblüte in Bonn hat Folgen für Bienenvölker
Beuel · Die gelbe Farbenpracht ist wieder auf den Bonner Feldern zu bestaunen. Die Rapsfelder blühen in diesem Jahr allerdings verspätet. Das hat Folgen für die hier lebenden Bienenvölker.
Die Rapsblüte taucht die Felder überall in Nordrhein-Westfalen, wie hier nördlich von Vilich, mit einem leuchtenden Blütenteppich in ein sattes Gelb. Zwischen den Blüten der Pflanzen hört man überall ein geschäftiges Brummen. Zahlreiche Bienen machen sich über den Nektar her und bestäuben dabei zum Teil den Raps. Obwohl sowohl die Bienen als auch die Pflanzen den Winter sehr gut überstanden haben, haben beide unter dem Aprilwetter gelitten.
Die kalte Witterung hat dazu geführt, dass die Blüte der gesamten Vegetation erst spät begann. Daher leiden viele Bienenvölker momentan unter Futtermangel. Die Imker waren gezwungen, ihre Völker mit Zuckerlösungen nachzufüttern. Erst die wärmeren Temperaturen der vergangenen Tage haben dafür gesorgt, dass Obstbäume, Beerensträucher und Blütenpflanzen, darunter auch der Raps, nun in Volltracht sind und die Bienen Nektar sammeln können. Dadurch wird sich die erste Honigernte, die eigentlich in vier Wochen beginnen sollte, nun nach hinten verschieben. Bienenexperten rechnen allerdings damit, dass diese deutlich geringer ausfallen wird.
Doch der Raps dient nicht nur den Bienen als Nahrungsquelle: Ein Großteil der Ernte wird in der Ernährungsindustrie verarbeitet und bildet zum Beispiel den Grundstoff für Margarine. Ein anderer Teil der Ernte wird zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen oder zu Biodiesel verarbeitet.
In der Fruchtfolge tut der Raps auch den Böden gut. Er wird bereits im August ausgesät und entwickelt bis zum Winter genügend Blätter, um den Boden vor Verschlammung und Winderosion zu schützen. Durch ihre tiefen Pfahlwurzeln holt die Pflanze Nährstoffe, die durch den Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich zurück. Je nach Witterung ist das bunte Farbenspiel auf den Rapsfeldern rund um Bonn etwa zwei Wochen zu beobachten.