Tag des offenen Denkmals in Beuel Spaziergänge in die Vergangenheit
BEUEL/BONN · "Handwerk, Technik, Industrie" lautet das Motto für den 23. Tag des offenen Denkmals in Deutschland. Mehr als 7700 historische Baudenkmale, Stätten und Parks können die Besucher deutschlandweit am kommenden Sonntag, 13. September, entdecken.
Sie erhalten spannende Blicke hinter Türen, die sich zum Teil das ganze Jahr über nicht für ein breites Publikum öffnen. Die Stadt Bonn hat den Tag in enger Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Bonner Geschichtsvereine gestaltet, und die Werkstatt Baukultur Bonn hat ein vielfältiges Programm am Denkmaltag in der Bundesstadt auf die Beine gestellt. Insgesamt gibt es am Sonntag 47 Denkmäler in ganz Bonn zu entdecken.
Zur Eröffnung laden die Veranstalter ins Heimatmuseum Beuel, Wagnergasse 2, ein. Dort wird ab 10 Uhr Beueler Handwerks- und Industriegeschichte lebendig. Das Museum öffnet seine Schuster- und Schreinerwerkstatt, und die Besucher können sich anschauen, wie die Technik des Papierdrucks funktioniert. Den Tag über können Kultur- und Geschichtsbegeisterte alte Maschinen in Aktion erleben und Wissenswertes über das Wäschereiwesen und die Fischerei erfahren.
Der Alte Güterbahnhof in Beuel ist ein Ensemble bestehend aus einer Ladestraße, der Industriebahn, und verschiedenen Rangiergleisen am Güterschuppen mit Büro und Luftschutzbunker. Und er ist ein Denkmal, das demnächst verschwinden wird: Die Anlage an der Königswinterer Straße 8/Ecke Siegburger Straße wurde 1877 in Betrieb genommen und wird beim bevorstehenden Bau der S 13 weichen müssen. Geöffnet ist das Denkmal zwischen 10 und 17 Uhr.
Die Burg Limperich sieht nicht wie eine Burg aus. Warum das so ist, können Interessierte zwischen 10 und 18 Uhr am Weinbergweg 34 erfahren. Dort steht die Burg Limperich, die erstmals 1285 erwähnt wurde. Das Gebäude wurde 1688 von Frank Nesselrode in einen barocken Herrensitz umgebaut.
Auf der Schloss Kommende Ramersdorf erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Führungen und Präsentationen. Los geht es an der Oberkasseler Straße 10 mit einem feierlichen Aufmarsch, bei dem das Blechbläser- und Paukenensemble der Elisabeth-Selbert Gesamtschule/Bad Godesberg, die LiKüRa-Prinzessin nebst Paginnen, das Maikönigspaar und Fähndelschwenker des Ramersdorfer Junggesellenvereins sowie die 1. Bonner Böllerschützen auftreten.
Um 11 Uhr beginnen die Vorführungen der Handwerker, zuerst "Holz" (Parkett, Wandvertäfelung), um 12.15 Uhr "Stuck und Schablonenmalerei", um 15 Uhr "Dach" mit Zimmermann, Dachdecker und Klempner, um 16 Uhr Thema: "Stein" mit Steinmetzarbeiten an und im Gebäude. Die Besucher können zudem mit einem Kran den westlichen Turm erklimmen. Veranstalter des Programms sind die Schloss Kommende Ramersdorf, das Cassius Forum Bonn und der Heimat- und Geschichtsverein Beuel.
In Bonn beginnt das Programm des Denkmaltags am Vorabend, 12. September, ab 20 Uhr mit einem Kinofilm aus dem Denkmaljahr 1975 im ehemaligen Saal der Bundespressekonferenz, Tulpenfeld 7. Karten gibt es auf www.engagement-global.de/dmt.
In der Ermekeilkaserne in der Bonner Südstadt steigen Besucher in die Historie der Bundeswehr der jungen Bonner Republik ein, wo beispielsweise immer eine Badewanne für den damaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß bereitstand. Am Denkmaltag gibt es Ausstellungen zur Kaserne im Spiegel der Zeit oder zu gelungenen Projekten der Zwischennutzung in anderen Städten.
Die Besucher werfen einen Blick in die Zukunft einer zivilen Nutzung: Es wird ebenso über den aktuellen Stand als Flüchtlingsunterbringung informiert wie über die vielfältigen örtlichen Initiativen von Cohousing über Repaircafé bis zum urbanen Ermekeilgarten.
Dazu gibt es ab 11.15 Uhr in kurzen Abstanden regelmäßige Führungen. Die letzte startet um 16.30 Uhr. Führungen in Gebärdensprache um 14 Uhr, in leichter Sprache um 13 und 16 Uhr, in Englisch um 13 und 15 Uhr. Einstündige Vorträge zur Geschichte der Kaserne starten um 13 und um 15 Uhr.
20 Denkmäler in zwei Stunden stellt Winand Kerkhoff bei einem Stadtspaziergang vor. Los geht es um 11 Uhr vor der Oper, Am Boeselagerhof 1.
Schöne Deckenmalerei gibt es in einer historischen Villa im Musikerviertel zu bestaunen. Das Gebäude in der Gluckstraße 1 gehört zu den wenigen Häusern in Bonn, deren Deckenmalerei gut erhalten ist. Die Villa kann zwischen 12 und 16 Uhr besichtigt werden.
Die Bonner U-Bahn feiert in diesem Jahr 40. Geburtstag. Die farbenfrohen Stationen sind bis heute Markenzeichen und Raumkunstwerke. Um 16 Uhr spaziert Martin Bredenbeck mit Interessierten in den Untergrund. Treffpunkt ist der Eingang zur U-Bahn-Station Bundesrechnungshof/ Auswärtiges Amt, Adenauerallee.
Viele Kirchen haben a ihre Pforten geöffnet: Das Bonner Münster, Gangolfstraße 14 (7 bis 19 Uhr), die Kreuzkirche, Kaiserplatz 1 (12 bis 16 Uhr), die Namen-Jesu-Kirche, Bonngasse 8 (11 bis 18 Uhr), Sankt Remigius, Brüdergasse 8 (10 bis 12, 14 bis 18.30 Uhr), Stiftskirche Sankt Johannes Baptist und Petrus, Kölnstraße 31 (14.30 Uhr Führung), Sankt-Marien-Kirche, Adolfstraße (16 Uhr Führung), Lukaskirche, Kaiser-Karl-Ring 25a (15 bis 18 Uhr), Kirche Sankt Antonius, Siemensstraße (12.30 Uhr Führung), Sankt Laurentius, Roncallistraße 27 (11 bis 16.30 Uhr), Michaelskapelle, Auf dem Godesberg 5 (11 bis 15 Uhr), Sankt-Sebastianus-Kapelle, Waldburgstraße 32a (14 bis 17 Uhr), Stifts- und Pfarrkirche Sankt Peter, Adelheidisstraße 8 (13.30 bis 17 Uhr) und Sankt Cäcilia, Kastellstraße 40 (14.30 bis 17.30 Uhr).
Die Schlosserei Günter Gottmann in Bad Godesberg lädt Interessierte ein, mehr übers Schmieden zu erfahren. Zwischen 10 und 16 Uhr können Besucher in der Heisterbacher Straße 36 sich selbst an dem alten Handwerk versuchen. Die Schlosserei wurde 1896 gegründet und befindet sich seitdem im Familienbesitz.
Das Programm gibt es auf www.tag-des-offenen-denkmals.de, welche Häuser in Bonn am Sonntag öffnen auf www.baukultur-bonn.de/denkmaltag.html.
