1,4 Millionen Euro für neue Spielplätze So kommt der „Rübengarten“ in Geislar bei Kindern an

Geislar · Die Stadt Bonn hat 2020 rund 1,4 Millionen Euro für die Sanierung vieler Spielplätze ausgegeben und zwei neue Anlagen gebaut, davon eine im Neubaugebiet Geislar-West. Der GA hat ihn getestet.

 Die Verzierung der Wipp-Platte zeigt auf, dass man sich auf dem Spielplatz „Rübengarten“ befindet.

Die Verzierung der Wipp-Platte zeigt auf, dass man sich auf dem Spielplatz „Rübengarten“ befindet.

Foto: Stefan Knopp

Viele junge Familien mit kleinen Kindern ziehen gerade ins Neubaugebiet Geislar-West. Klar, dass neben einem Kindergarten auch ein neuer Spielplatz her muss: Auf rund 1200 Quadratmetern hat die Stadt Bonn einen „Rübengarten“ angelegt, passend zum Namen der Straße, an der er liegt. Bei Kindern und Eltern kommt er gleichermaßen gut an.

„Er ist gut, weil er auch für Kleinere geeignet ist“, sagte ein Vater, dessen zweijähriger Sohn am Samstag gutgelaunt das Gelände erkundete. Es bietet zwei Sandbereiche auf, einen mit einem Spielgerät für ganz Kleine und einen für etwas ältere Kinder – für Jugendliche dürften die meisten Spielangebote uninteressant sein. Auch die Mutter eines Vierjährigen konnte der Anlage viel abgewinnen. Wenn ihre Kinder älter würden, sagte sie, würden sie eher zum Spielplatz am Dorfplatz gehen.

Im „Rübengarten“ ist eine gewellte Tampenschaukel aufgebaut, dafür keine altmodische mit Ketten. Ein Klettergerüst mit Hängebrücke und Rutsche sowie einen Balancier-Parcours findet man ebenfalls, außerdem eine Wipp-Plattform, aus deren Mitte das obere Ende einer großen Mohrrübe ragt – der einzige deutliche Hinweis auf das Thema des Platzes. Die Drängelgitter an den Eingängen Am Rübengarten und Schwester-Melania-Straße bieten genug Platz für Rad- und Rollstuhlfahrer, die Sitzgruppe lässt schon fast zu viel Beinfreiheit.

220.000 Euro teurer Spielplatz

Rund 220.000 Euro hat sich die Stadt diese Anlage, die mit viel Auslauffläche aufwartet, kosten lassen. Es ist einer von zwei neuen Plätzen, die kürzlich geschaffen wurden. Der zweite ist der deutlich kleinere in Ippendorf, der 170.000 Euro gekostet hat. Beide Plätze sind nach Angaben der Stadt in enger Abstimmung mit den Bewohnern entwickelt worden. In die Planung sind danach außerdem die Themen Inklusion berücksichtigt worden.

Das sind aber nicht die einzigen Projekte, die die Stadt im Jahr 2020 anberaumt hat, wie sie in einem Schreiben mitteilt. „Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung rund 1,4 Millionen Euro in Spiel- und Bolzplätze investiert“, heißt es darin. 22 Anlagen wurden saniert und umgebaut, alleine 240.000 Euro kostete die Kletterlandschaft in den Rheinauen am ehemaligen Jugendhaus „Quasi“. 80.000 Euro flossen in die Erweiterung des Spielplatzes an der Waldau. An der Rheinaustraße wurde der bestehende Spielplatz zum „Fischerdorf“ umgestaltet, ansonsten vielfach Fallschutzbelag und Bepflanzung ausgebessert.

Naturnahe Gestaltung besonders wichtig

Zuständig ist das Amt für Umwelt und Stadtgrün. „In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie wird mit der Spielbereichsbedarfsplanung der Handlungsbedarf vorgegeben: Eine Liste der zu sanierenden Spielplätze wird erarbeitet und in das Haushaltsprogramm aufgenommen“, erklärt die Stadt. Darauf basiere auch die Entscheidung, wo neue Spielplätze angelegt werden.

Bei allen Maßnahmen spiele eine naturnahe Gestaltung eine besondere Rolle: Insektenfreundliche Blühpflanzen standortgerechte Gehölze und ausreichend schattenspendende Bäume werden gepflanzt. „Nachhaltige Materialien wie Holz unterstreichen nicht nur die naturnahe Gestaltung, sondern erleichtern auch den Wartungsaufwand bei Reparaturen.“ Die Stadt plant, auch in diesem Jahr vergleichbar viel in die Entwicklung der Spielplätze zu investieren.

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