Angeln verboten, Räuchern erlaubt Sportangler räuchern beim Fischerfest in Beuel rund 650 Forellen

BEUEL · Die Sportangler-Gemeinschaft Beuel feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Fischerfest am Vereinssee„Elfgen“. Auch wenn an dem Tag nicht geangelt werde durfte, Fische gab es trotzdem: Die Mitglieder räucherten rund 650 Forellen.

 Nevio (8) und Lilli (5) finden das Modell-U-Boot mindestens genauso spannend wie das Angeln.

Nevio (8) und Lilli (5) finden das Modell-U-Boot mindestens genauso spannend wie das Angeln.

Foto: Leif Kubik

„Ich möchte Angeln und Motorboot fahren.“ Nevio weiß, was er will, und am Samstag hatte der Achtjährige Gelegenheit, zumindest einen seiner beiden Wünsche in die Tat umzusetzen. Die Sportangler-Gemeinschaft Beuel hatte anlässlich ihres 50-jährigen Geburtstags zum großen Fischerfest an den Vereinssee „Elfgen“ eingeladen, der nach dem ehemaligen Besitzer der Kiesgrube benannt ist. Und der Achtjährige durfte sich überraschenderweise mit der Fernbedienung dann an einem Miniatur-Schnellboot versuchen.

„Angeln ist heute verboten“, erklärte nämlich der zweite Vereinsvorsitzende Tino Willkommen, während er hinter der Theke des Vereinsstandes gerade eine Schütte heißer Fritten aus dem siedenden Fett holte. Das Fischerfest sei als ein großes Familienfest angelegt, mit Musik und vielerlei Leckereien.

„Angeln kann man bei uns jeden Tag, heute wird gefeiert“, erklärt er gut gelaunt. Zu ihrem Jubiläum hatten sich die Fischer viele Gäste eingeladen: Von der Freiwilligen Feuerwehr über die Junggesellen und die Männerreih aus Vilich-Müldorf bis zur Jägerschaft Bonn, für die Kleinen gab es neben den Modellbooten noch Kinderschminken und Ponyreiten.

Für die Musik waren neben DJ Micha die Lokalmatadoren von den „Bottemelechs Jonge“ zuständig, deren Sänger Hans Willi Jerschabek auch selber im „Elfgen“ angelt. Und nicht nur zu Nevios großer Freude hatten die Angler zwei Modellbootvereine eingeladen, deren Mitglieder ihre schwimmenden Schätze nicht nur gekonnt vorführten, sondern auch den jungen Gästen Gelegenheit gaben, sich einmal selber am Steuerknüppel zu versuchen.

Der Renner sind die frisch geräucherten Forellen

„Lieber hätte ich mal das U-Boot gesteuert“, zeigte sich Nevio aber trotzdem nicht ganz zufrieden: Das sei allerdings zu schwer für den jungen Anfänger, befand dessen Besitzer und Vorsitzender der Schiff-Modellbaufreunde, Bernhard Olbrich. Obwohl man in dem Angelsee besser als im Vereinsgewässer in der Bonner Rheinaue fahren könne, gestatte das Wasser keine Sichtweiten über 20 Zentimeter. Das bedeutet, sofort nach dem Abtauchen ist Blindflug angesagt. Und das U-Boot ungefähr zu der gewünschten Stelle und wieder zurück zu navigieren, schafft außer seinem Besitzer kaum jemand.

Auch, wenn sich der zweite Vereinschef am Würstchenstand betätigte: Der Renner des Fests sind ohne jeden Zweifel die frisch geräucherten Forellen: „Wir haben einen nagelneuen Räucherofen angeschafft, und der hat heute Premiere“, erzählten die beiden „Räuchermeister“ Christian Richter und Rudi Görtz. Exakt 63 Forellen passen auf einmal hinein, nach knapp anderthalb Stunden kommt die Köstlichkeit dann zum Auskühlen auf ein Holzgestell, und anschließend entweder direkt frisch auf die Teller der Gäste oder in die Kühlkammer.

Denn die Fische sind beliebt und werden den Sportanglern förmlich aus den Händen gerissen: „Das hat Tradition bei uns, anfangs waren es kaum mehr als 100 Stück. Inzwischen räuchern wir auf unseren Festen rund 650 Forellen“, so Görtz. Die Forellen stammen übrigens nicht aus einem der beiden Vereinsgewässer: „Weil unsere beiden Seen zu sauerstoffarm sind, sind sie für Forellen eher ungeeignet“, erklärte Richter: Daher kaufe man die Fische zu.

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