Gespräch am Wochenende mit Stefan Loesdau vom TV Geislar Sportwoche des TV Geislar lockt Sportler in die Region

Beuel · Beuel war und ist gerade wieder Treffpunkt für Sportler aus ganz Deutschland. Die Sportwoche des TV Geislar vom 30. Juni bis 9. Juli ist das größte Handballturnier in der Region.

 Bei der Sportwoche des TV Geislar ist für jeden etwas dabei: Der Fußballparcours für die Kleinen fordert viel Geschick.

Bei der Sportwoche des TV Geislar ist für jeden etwas dabei: Der Fußballparcours für die Kleinen fordert viel Geschick.

Foto: Barbara Frommann

Aber nicht nur die sportlichen Begegnungen sorgen seit Jahrzehnten für die Anziehungskraft der Veranstaltung. Mit Schnuppertraining für die Kleinen sowie Party und Livemusik hat sich die Sportwoche längst auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis im Ort entwickelt. Mit Stefan Loesdau, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, sprach Gabriele Immenkeppel.

Seit 43 Jahren lädt der TV Geislar zur Sportwoche ein. Wie haben Sie es geschafft, über eine so lange Zeit Sportler und Ortsbewohner gleichermaßen zu begeistern?

Stefan Loesdau: Was den reinen Handball angeht, gibt es im Umfeld kaum noch Freiluftturniere. Handballer freuen sich, wenn sie ihren Sport wenigstens einmal im Jahr an der frischen Luft ausüben können. Mit mangelnder Resonanz haben wir glücklicherweise wenig Probleme. Das Dorf haben wir mit verschiedenen Aktionen integriert. So gibt es seit 27 Jahren das Volleyball-Gerümpelturnier für die Ortsvereine oder sonstige Vereinigungen. Außerdem freut man sich in einem Ort ohne Infrastruktur (abgesehen von der einzigen Gaststätte), wenn man auch nach 21.45 Uhr (Sperrstunde im Außenbereich der Gaststätte) noch in lockerer Runde Kontakte pflegen kann. Besonders die Lady's Night und die Sommerparty mit Livemusik bieten dafür Gelegenheit.

Wie viel Teams waren in diesem Jahr dabei?

Loesdau: Wir hatten 120 Handballmannschaften, 92 Jugend- und 28 Seniorenteams.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt?

Loesdau: Die Tatsache, dass wir am 1. Juli in Geislar im Gegensatz zum Umkreis nur wenig Regen hatten und alle Turniere erfolgreich durchgeführt werden konnten. Ein zweites Highlight wird hoffentlich die Sommerparty am heutigen Samstag mit einer tollen Liveband sein.

Wie viel Arbeit steckt hinter so einem Großereignis?

Loesdau: Die Planungen starten im Herbst des Vorjahres und ab ungefähr Februar beginnt die intensive Feinplanung aller Veranstaltungen. Die Einladungen an die Handballvereine gehen immer um den Jahreswechsel raus. Aber unser Team hat glücklicherweise sehr viel Erfahrung und wir sind bei den Abläufen gut eingespielt.

Andere Vereine klagen über mangelndes Engagement ihrer Mitglieder. Wie sieht es beim TV Geislar aus?

Loesdau: Auch wir beklagen einen enormen Schwund an Personen, die willig sind mitzuarbeiten. Es sind viele Einsätze an Kasse, Getränkeverkauf und an der Kuchentheke in den neun Tagen zu besetzen und es wird leider immer schwerer, Mitglieder, Eltern, Freunde und Gönner zu überzeugen. Das bereitet uns für die Zukunft ernsthaft Sorgen.

Sportvereine nehmen wichtige gesellschaftliche Aufgaben wahr. Würden Sie sich manchmal mehr Unterstützung wünschen?

Loesdau: Allgemein sinkt die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Seit über einem Jahr steht unsere Breitensportabteilung ohne Leitung da, weil es uns nicht gelingt, jemanden für diese überschaubare, aber wichtige Funktion zu begeistern. Insofern fehlt uns an vielen Stellen vielfältige Unterstützung.

Welche Auswirkung hat die Sanierung der Sporthalle Beuel-Ost für den Verein?

Loesdau: Ganz gravierende. Die Sporthalle ist als Heimspielstätte der Handballer wohl für mindestens 18 Monate wegen einer Grundsanierung geschlossen. Ausgleichszeiten in anderen Hallen sind nur unzureichend vorhanden. So ist es sehr schwer, die Jugend bei der Stange zu halten. Aber auch im Seniorenbereich stellt uns das vor große Probleme. Die 1. Herrenmannschaft ist zum Beispiel bei der Bundespolizei nur bis Oktober in einer Hallenzeit eines Fußballvereins „geduldet“. Eine große Halle in Bonn ist nicht in Sicht. Ein schwieriges Unterfangen. Hier hätten wir uns mehr Unterstützung gewünscht.

Nach der Sportwoche ist vor der Sportwoche. Wann beginnt die Planung für nächstes Jahr?

Loesdau: Damit beginnen wir wieder ab September, wenn wir die diesjährige Sportwoche „verarbeitet“ haben.

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